Bobstadt. Klein, aber fein war die Prozession, die an Fronleichnam dem Gottesdienst vor St. Josef im Freien folgte. „Wir nennen das den Kirchenvorplatz“, berichtete Lioba Neuhaus, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats. Sie besorgt gleichzeitig das Amt der Küsterin und hat gemeinsam mit einem Team von etwa zehn Helfern alles vorbereitet. Sie sei froh, dass überhaupt noch etwas stattfinden konnte, denn es werden immer weniger Helfer, wie überall.
Immer weniger Helfer
Auch der Kirchenchor unter der Leitung von Dirigent Herbert Ritzert hatte mitangepackt. Es galt das Plätzchen vor der St.-Josefs-Kirche mit Stühlen zu bestücken. Glücklicherweise gab es sehr viel Schatten, denn die Sonne hatte morgens schon viel Kraft. Das Bläserensemble Spirit unterstützte ebenfalls den feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Adam Malczyk zelebrierte. Der bedankte sich für die Musik der Sänger und Bläser, bei den Männern, die den Himmel tragen, der Feuerwehr für ihren Einsatz zur Sicherung des Weges und beim Kindergarten Pater-Maximilian-Kolbe für die Gestaltung des Altars. Der Weg führte die Gläubigen eigentlich nur um zwei Ecken, denn die Kita liegt hinter der Kirche. „Du bist das Licht der Welt und hast gesagt, dass wir wie die Kinder mit offenen Herzen zu dir kommen können“, sprach der Pfarrer und las aus dem Markusevangelium die Erzählung von Jesus, der gesagt hat: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Die Erzieherinnen rund um Leiterin Daniela Rentzsch samt einer Mutter trugen Fürbitten vor. Diese drehten sich unter anderem um Familien, aber auch um alleinerziehenden Mütter und Väter. „Lass sie in der Beziehung zu dir Kraft und besondere Hilfe für die Herausforderungen des Alltags finden“, lautete eine der Fürbitten.
„Lieber Jesus, du bist hier in der Monstranz ganz nah bei uns und wolltest als Mensch in einer Familie aufwachsen“, so Pfarrer Malczyk, der nach den Fürbitten den Segen sprach. Zwei Tage lang waren Kita-Kinder kreativ und haben ein neues Altarbild gebastelt. Es zeigte einen Weg zum Kreuz und christliche Symbole wie die Taube und den Kelch, gemacht mit Federn, Watte, Farbe oder Sand. „Die kirchlichen Themen werden bei uns aufgegriffen, das ist sozusagen unser oberstes Gebot als konfessionelle Kita“, erläuterte Kindergarten-Leiterin Rentzsch. Die Kinder lernen unter anderem, was es mit kirchlichen Festen auf sich hat, was Ostern, Pfingsten oder auch Fronleichnam bedeutet. Und das alles kindgerecht, zum Teil mit Puppen oder großen Karten. Sie dürfen aktiv mitmachen, den Kreuzweg legen oder bekommen die Füße gewaschen wie Jesus. „So können die Kinder alles gut verstehen.“, sage Rentzsch.
Die Prozession endete am Gemeindehaus mit dem großen Segen. Die Pfarrgemeinderat hatte für das Essen unter anderem Hackbraten mit Kartoffelsalat gesorgt, für die Kinder gab es Pizza. Später wurden Kaffee und Kuchen gereicht. „Den Erlös werden wir für Renovierungsarbeiten verwenden. An der Kirche wird immer etwas gebraucht, wir haben Gebäude, die Instand gehalten werden müssen“, sagte Neuhaus.
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