Lampertheim. Das Dauerlächeln fällt Spargelkönigin Nadine II. und Fastnachts-Stadtprinzessin Jennifer I. nicht schwer, denn sie bringen ganz viel Herzblut in ihre Ämter ein. Doch zu ihren Aufgaben gehört es nicht nur, eine angenehme Stimmung zu zaubern, sondern vor allem auch Lampertheim zu repräsentieren – jede in ihrem Bereich.
Beide Hoheiten sind ehrenamtlich unterwegs. Sie sind jung, dynamisch, charmant und enthusiastisch bei der Sache. Außerdem überzeugen sie als gute Rednerinnen. Doch natürlich erfüllt jede eine andere Funktion und schon deshalb bevorzugt jede Lieblichkeit ein anders Äußeres.
Spargelkönigin Nadine II. (27) hat eine Vielfalt an Veranstaltungen zu besuchen, in Lampertheim und überregional, und wählt dem Ereignis entsprechend ihre Garderobe aus. Mal sportlich, mal elegant. Auf ihrem Haupt glitzert ein Krönchen, das sie mit der rot-weißen Schärpe am Tag ihrer Inthronisation von der Stadt Lampertheim verliehen bekommen hat. Der Anhänger ihrer zierlichen Halskette stellt einen Bund Spargel dar. Zahlreiche Lampertheimer Geschäftsleute unterstützen die amtierende Spargelkönigin. In der Regel muss die amtierende Spargelkönigin keine finanziellen Aufwendungen selbst leisten. Sie wird vonseiten der Stadt unterstützt und erhält beispielsweise auch die Fahrtkosten erstattet. Auch die Organisation der anstehenden Veranstaltungen übernimmt größtenteils die Stadt. „Zu Beginn der Amtszeit erhält die Spargelkönigin ein majestätisches Kleid und ein Etuikleid, einen Hosenanzug und Schuhe“, erklärt Dirk Eichenauer, Fachdienstleiter Kultur und Ehrenamt.
Regentin mit Hofstaat
Als Karnevalsprinzessin trägt Jennifer I. märchenhafte Kleider. Sie darf sich damit wahrlich prinzessinnenhaft fühlen. In ihrer Hand hält sie das Zepter als Zeichen ihrer Macht. Sie schmückt sich mit dem Jahresorden ihres Vereins, des 1. Carneval-Club Rot-Weiß 1956, und in ihrer Frisur funkelt das vereinseigene Diadem. Sie habe sich zur Wahl aufstellen lassen, weil es ein Kindheitstraum gewesen sei, Prinzessin zu sein. Jennifer I. herrscht in der fünften Jahreszeit über das Lampertheimer Narrenvolk, ab der feierlichen Inthronisation am 11. November bis Aschermittwoch. Sie ist die wichtigste Person in einer Kampagne und regiert mit einem Hofstaat als Gefolge.
„Im Verein gibt es einige Sponsoren, die die Stadtprinzessin finanziell unterstützen“, berichtet Sitzungspräsident Markus Gutschalk. Noch dazu habe seine Ehefrau Daniela drei Styling-Partner für Jennifer I. organisiert. Die Karneval-Lieblichkeit müsse nicht selbst zu den Veranstaltungen fahren, sie werde immer von einem Mitglied des Elferrats abgeholt und auch wieder nach Hause chauffiert. Als Stadtprinzessin erfülle sie nicht nur die närrischen Aufgaben im Verein, sie reise auch durch die Region und vertrete die Lampertheimer Narrenwelt. Ihre Begleiter sorgen für das Wohl der Prinzessin. Jennifer I. genießt an ihrem Prinzessinnendasein vor allem das Zusammensein im Verein. „Ich freue mich auf alle närrischen Feste. Ich möchte Spaß rüberbringen“, sagt die Fastnachtsprinzessin. Ihr steht noch ein anstrengender Narrenfahrplan bevor.
Spargelkönigin Nadine II. hat sich vor etwa einem Jahr bei der Stadt Lampertheim beworben und wurde vom Spargelrat als Botschafterin des Gemüses ausgewählt. Sie hat in ihrer Amtszeit viele Termine zu meistern, zum Beispiel auf dem Mannheimer Maimarkt und auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, wo sie für das Lampertheimer Anbaugebiet wirbt. Als Spargelkönigin muss sie natürlich einige Voraussetzungen erfüllen, sich beispielsweise mit der Spargelkultur vertraut machen und bei Aktionen wie der offiziellen Saisoneröffnung dabei sein.
Noch stehen beide Frauen mitten in ihrer Regentschaft und denken nicht ans Abschiednehmen, sondern begegnen sich freundschaftlich im Lampertheimer Karneval – bis Aschermittwoch, dann ist zumindest für Fastnachtsprinzessin Jennifer I. alles vorbei.
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