Jazzfrühschoppen

Bigband-Sound in seiner ganzen Vielfalt in Lampertheim

Der Jazzfrühschoppen der L.A. Reed Bigband ist eine weitere feste Größe auf dem Lampertheimer Spargelfest. Die 22 Musiker unterhielten ihr Publikum mit dem satten Sound der Instrumente und den Soli der Sängerinnen und Sänger

Von 
Dieter Stojan
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Sie sorgen für gute Laune im Festzelt: Matthias Braun (v.l.), Christine Gralow, Helmut Wehe und Bandleader Rainer Heute an den Mikrofonen. © Dieter Stojan

Lampertheim. Swingklassiker in Originalausstattung von Glen Miller bis Count Basie, von Cicero bis Sinatra: Diese Vielfalt hat die L.A. Reed Bigband angekündigt. Und diesen Sound brachte sie auch anlässlich des Spargelfests am Sonntagvormittag beim Jazzfrühschoppen zu Gehör.

Mit „American Patrol“ ging es los – und die 22-köpfige Band unter der Leitung von Rainer Heute verstand es sofort, den musikalischen Bogen zu dem zahlreich erschienenen Zuhörern zu schlagen. Wer gekommen war, wusste den Sound zu schätzen, denn die Band war von Saxofon bis Keyboard und Drummer mit allen Instrumenten besetzt und konnte klangmäßig durchaus an die großen Bands der 1970er Jahre mit Max Greger oder Hugo Strasser anschließen.

Gesangssolisten gehören natürlich auch zu so einem Auftritt. Und die waren gleich drei Mal vertreten. Matthias Braun machte mit zum Bariton neigender Stimme den Anfang mit „What you do“. Den weiblichen Part besetzte Christine Gralow mit viel Temperament, sie ließ „Lullaby of Broadway“ erklingen. Lokalmatador Helmut Wehe wusste wie immer mit „All of me Byers“ zu begeistern.

In wechselnder Besetzung ging es weiter, wobei auch Saxofonisten wie Roland Wenz oder Drummer wie Walter Helbig mit Soloeinlagen das Publikum zu Beifallseinlagen animierten.

Anekdoten aus der Gründungszeit

In der Pause erzählte Rainer Heute, der aktuell auch Saxofonist in der HR Big Band ist, dass die Anfänge der Band auf das Jahr 1983 zurückgehen und diese vormals Baghira hießen. Erst 1990 firmierte die Band unter dem heutigen Namen. Die Stadt Lampertheim gab Hilfestellung bei der Umstellung auf eine klassische Big Band. Er selbst übernahm 1994 die Band als Bandleader. Zahlreiche Auftritte hat die Band seitdem bewältigt und damit auch Imagepflege für die Stadt Lampertheim betrieben.

Einmal die Woche trifft man sich zum Proben, so Heute, um das Programm aktuell und vielseitig zu halten. Letztendlich pflegt man auch Jazz von Duke Ellington oder spielt je nach Anlass Ballroommusik. Nach der Pause ging es weiter im wohlbekannten Swing, ehe der Vorstand Christian Reichelt, die Band ist mittlerweile ein Verein, das Wort zu einen kurzen Rückblick ergriff. Uli Preiß war der Bandgründer, und ihn konnte Reichelt auch als Überraschungsgast begrüßen. Ein Präsent war die Anerkennung für sein Wirken. Preiß setzte sich auch sofort ans Keyboard und zeigte mit Soloeinlagen sein musikalisches Können.

Walter Helbig als Drummer zog bei „Knock on Wood“ und als Sänger alle Register und interpretierte harten Discosound. Das Publikum war immer dabei. Mit den Füßen wurde der Takt geklopft, und auch Aufforderungen zum Mitklatschen wurden bereitwillig erfüllt.

Frank Sinatra zum Abschluss

Helmut Wehe war der letzte Solointerpret des Vormittags. Mit „New York, New York“ von Frank Sinatra wusste er nochmals zu begeistern. Rainer Heute meinte zum Abschluss des Konzerts, dass Lampertheim ein Kulturleben hat, welches sich durchaus mit großen Städten vergleichen lässt.

Die Zuhörer konnten da mit ihrem Applaus nur zustimmen.

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