Stromerzeugung

Am Solarpark Lampertheim mitverdienen

Über die Energiegenossenschaft Starkenburg können interessierte Bürger Anteile an der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage im Lampertheimer Bruch erwerben.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Die Freiflächen-Photovoltaikanlage "Im Bruch" der Solarpark Lampertheim GmbH liegt im Südosten der Gemarkung an der Bahnlinie. © Entega

Lampertheim. Seit Januar 2025 speist die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage der Solarpark Lampertheim GmbH Strom ins Netz. Mit einer Leistung von rund sechs Megawatt erzeugt sie jährlich so viel klimafreundlichen Strom, dass rechnerisch rund 7000 Menschen damit versorgt werden können. Errichtet wurde die Anlage von einem Konsortium aus GGEW AG und der Entega Regenerativ GmbH.

Um nun auch die Bürgerinnen und Bürger stärker einzubinden, hat die GGEW AG jetzt die Hälfte ihres Anteils an die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) abgegeben. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Versorgungsunternehmens hervor. Die Aufgabe der ES werde darin bestehen, eine umfassende regionale Bürgerbeteiligung zu organisieren. Hierbei gehe es um ein Volumen von über einer Million Euro, heißt es weiter. Die Solarpark Lampertheim GmbH werde nun von drei gleichberechtigten Partnern getragen: der GGEW AG, der Entega Regenerativ GmbH und der Energiegenossenschaft Starkenburg eG – alle halten jeweils 33,3 Prozent der Anteile.

Bürger sollen von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren

Carsten Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der GGEW AG, betont in einer Pressemitteilung des Unternehmens: „Die Bürgerbeteiligung ist uns allen ein besonderes Anliegen. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir, dass die Menschen vor Ort nicht nur von sauberem Strom, sondern auch direkt von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Die Energiegenossenschaft Starkenburg kann in Sachen Bürgerbeteiligung auf 15 Jahre Erfahrung verweisen und ist von daher eine ideale Ergänzung der bisherigen Betreibergesellschaft.“ Mit der neuen Konstellation setzen die drei Partner ein deutliches Zeichen für eine dezentrale und bürgernahe Energiewende in Südhessen.

Die Energiegenossenschaft Starkenburg wurde im Dezember 2010 von 13 Bürgern in Heppenheim gegründet, inzwischen zählt sie etwa 1300 Mitglieder. Als unabhängige und überparteiliche Bürgergenossenschaft unterstützt sie den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region Starkenburg. Seit ihrer Gründung wurden etwa 22,6 Millionen Euro investiert. Wer sich an einem Projekt – wie jetzt dem Solarpark Lampertheim – beteiligen möchte, tritt der ES bei. Über die erworbenen Genossenschaftsanteile profitiert man vom Erfolg der gesamten Genossenschaft. Außerdem stellen die Neu-Mitglieder der Genossenschaft Kapital als Darlehen zur Verfügung, was verzinst und schrittweise zurückgezahlt wird.

Mit aufgeständerten Solarmodulen wird auf dem Gelände „Im Bruch“ in Lampertheim Solarstrom erzeugt. © Berno Nix

Unter dem Titel SolarStark betreibt die ES 45 Photovoltaikanlagen auf Dachflächen in der Region, die zusammen eine Anschlussleistung von 5.500 kWp erbringen. Dazu gehören in Bürstadt zwei auf dem Betreuten Wohnen am Jahnplatz, je eine auf dem Hallendach des neuen Bauhofs, auf den Sporthallen von TV und TSG sowie auf dem Rathaus. In Lampertheim hat das Vereinsheim des Kanu-Clubs eine PV-Anlage auf dem Dach, die über die ES bewirtschaftet wird. Der Solarpark Lampertheim ist die erste Freiflächen-PV-Anlage im Portfolio der ES und die erste Kooperation mit der GGEW.

Wer sich für die Bürgerbeteiligung am Solarpark Lampertheim interessiert, kann Informationsmaterial unter info@energiestark.de anfordern. Außerdem ist eine Informationsveranstaltung vor Ort in Planung.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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