Alfred-Delp-Platz

Alfred-Delp-Platz soll klimafreundlicher werden

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Lampertheim. Über die Um- und Neugestaltung des Alfred-Delp-Platzes am Ende der Neuen Schulstraße wollen die Verantwortlichen der Stadt Lampertheim am Freitag, 20. Mai, mit dortigen Anwohnern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Von 14 bis 19 Uhr werden dort der „Tag der Nachbarn“ und der „Tag der Städtebauförderung“ begangen.

Mit dabei ist Sabine Vilgis, Leiterin der Technischen Betriebsdienste, die mit ihrem Fachbereich die geplante Umgestaltung des Geländes betreuen wird. „Wir haben bereits ein Planungsbüro gefunden und werden mit dessen Vertretern vor Ort sein, um mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen“, sagt Vilgis im Gespräch mit dieser Redaktion. Bis Ende des Jahres soll die Planung abgeschlossen sein, damit die Arbeiten 2023 beginnen können.

„Der Platz ist im Moment wenig attraktiv und wird kaum genutzt“, sagt Vilgis. Dies liegt vor allem daran, dass neben der Grünfläche vor allem ein riesiger Parkplatz das Gelände dominiert. „Dass dort kein einziger Baum steht, ist klimatisch inzwischen völlig daneben. Der Platz hat für das Klima der Stadt eine ganz wichtige Funktion und kann, wenn er entsprechend gestaltet ist, zur Abkühlung der Innenstadt im Sommer beitragen“, erklärt Vilgis, warum eine Neugestaltung des Platzes notwendig ist. „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem man sich gerne aufhält. Das wird echt spannend“, ist die Fachbereichsleiterin überzeugt und betont, dass niemand Sorge haben müsse, dass am Ende alle Parkplätze wegfallen.

Aktuell sind die Technischen Betriebsdienste mit anderen Projekten im Stadtgebiet befasst. So bauen die Mitarbeiter gerade einen Brunnen auf dem Ahornplatz. Die Bürger dort wünschen sich schon lange ein Wasserspiel an dem beliebten Treffpunkt. Das Geld für den Brunnen hat der Projektbeirat Altlasten Neuschloß (PAN) gestiftet. Er hatte sich 2020 aufgelöst, nachdem mit dem Abschluss der Sanierung der Privatgrundstücke sein Vereinszweck erfüllt war. Wie Sabine Vilgis erläutert, wird nach den vorbereitenden Arbeiten dort ein etwa 40 Zentimeter hoher Granitstein mit einem Durchmesser von etwa 1,20 Meter als großer Quellstein installiert.

Inklusive Spielgeräte

Ein weiteres Projekt ist das barrierefreie Karussell, das derzeit im Stadtpark errichtet wird. Schon vor längerer Zeit hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dass auf allen städtischen Spielplätzen auch inklusive Geräte installiert werden sollen, die von Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam benutzt werden können. Im Stadtpark gibt es zusätzlich ein Trampolin, das auch mit dem Rollstuhl befahren werden kann. Als nächstes ist ein Spielplatz in Hofheim dran, teilt Vilgis mit.

Die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sind aktuell damit beschäftigt, in den Beeten und Kübeln im Stadtgebiet den Winterflor gegen den Sommerflor zu tauschen. „Auch unsere Hanging Baskets haben wir bereits bepflanzt, die werden in den nächsten Tagen aufgehängt“, freut sich Vilgis auf sommerliche Blütenpracht in der Stadt. Bei ihren Pflanzungen achten die Verantwortlichen darauf, dass bienen- und insektenfreundliche Pflanzen ausgewählt werden.

Nach dem Spargelfest im Juni soll es auch wieder einen temporären Garten auf dem Europaplatz geben, um die Lampertheimer und Besucher der Stadt zu erfreuen. „Erstmals werden wir auch eine kleinere Version vor der Alten Schule in Hofheim errichten“, sagt Vilgis. Aus den Stadtteilen gab es im vergangenen Jahr viele Klagen, weil die Stadtgärtner nach Meinung der Ortsbeiräte die dortigen Grünflächen zu wenig pflegen würden. „Wir machen da keine Unterschiede“, stellt Vilgis klar. Die Technischen Betriebsdienste seien bemüht, alle Aufgaben gut zu erledigen. Zusätzlichen seien Fremdfirmen mit der Grünflächenpflege beauftragt. Doch Vilgis weist darauf hin, dass es in diesem Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen in der Kernstadt und den Stadtteilen gibt, bei denen ihr Team eingebunden ist. Mehr sei in Anbetracht der Haushaltslage einfach nicht möglich. Und Vilgis weiß schon jetzt: „Spätestens im Juli werden wir nicht mehr so schnell nachkommen, wie es die Leute gerne hätten.“ Dafür wachse und gedeihe alles – auch das Unkraut – aktuell zu gut. Dass die Stadtgärtner dafür aber auf der Straße offen angegangen würden, sei inzwischen fast Alltag, aber nicht zu dulden, berichtet sie. Vilgis appelliert für mehr Gelassenheit und hofft, dass sich weitere Bürgerinnen und Bürger im Sinne der Gemeinschaft als Grünpaten engagieren und die Pflanzungen vor dem eigenen Grundstück pflegen und wässern. Sich einbringen, statt meckern – „das wäre eine große Hilfe“, meint die Fachfrau fürs städtische Grün.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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