Lampertheim. Schon vor über zwei Jahren, im Dezember 2022, hat das Wormser Architekturbüro Deibert seine Pläne für einen neuen Wohnkomplex auf dem Eckgrundstück Wilhelmstraße/Wormser Straße in der Lampertheimer Innenstadt im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vorgestellt. Bauträger ist die WohnWerte GmbH mit Sitz in Osthofen, eine Schwesterfirma des planenden Architekturbüros. Der „Südhessen Morgen“ hat nachgefragt, wann voraussichtlich die Bauarbeiten auf dem etwa 3000 Quadratmeter großen Gelände beginnen.
Erst hat die Erstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans monatelang gedauert, dann wiederum hat der Kreis Bergstraße lange gebraucht, um die Baugenehmigung zu erteilen. Doch zwischenzeitlich wurde das Grundstück immerhin schon freigeräumt. Die Vergabe für die Erdarbeiten ist nach Angaben von Architekt Jörg E. Deibert erfolgt. „Der Rohbau könnte noch im März starten“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Zeit bis dahin sei noch für vorbereitende Arbeiten nötig.
Für die Errichtung der zwei Gebäudekomplexe an der B 44 selbst plant das Architekturbüro mit etwa zweieinhalb Jahren Bauzeit. Im Herbst 2027 könnten dann erste Mieter in die 51 Wohnungen einziehen. Die WohnWerte GmbH wird als Vermieter der insgesamt 3900 Quadratmeter Wohnfläche fungieren.
Wohnprojekt Wormser Straße
Das Grundstück Ecke Wormser Straße/Wilhelmstraße ist etwa 3000 Quadratmeter groß.
Hier soll ein Wohnkomplex mit zwei Gebäuden und insgesamt 51 Mietwohnungen entstehen.
Die 51 Wohnungen sollen zwischen zwei und vier Zimmer haben und zwischen 60 und 100 Quadratmeter groß sein. Die gesamte Wohnfläche wird etwa 3900 Quadratmeter betragen.
Geplant sind vier Etagen , die über Aufzüge zu erreichen sind. Alle Wohnungen sollen barrierefrei zugänglich sein und einen Balkon erhalten.
In einer Tiefgarage sind Pkw-Stellplätze für die Mieter vorgesehen. Außerdem gibt es Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Lastenräder sowie Autos von Besuchern.
Im hinteren Bereich des Wohnkomplexes ist eine Grünfläche mit Spielplatz vorgesehen. swa
Alle Wohnungen sollen barrierefrei zugänglich, alle Etagen über Aufzüge erreichbar sein. Ihre Autos können die Mieter in einer Tiefgarage abstellen. Außerdem sind Stellplätze für Autos von Besuchern, für Fahrräder und Lastenräder vorgesehen. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen werden zwischen 60 und 100 Quadratmeter groß sein und unterschiedliche Zuschnitte haben. Jede Wohnung hat einen Balkon. „Wir brauchen Wohnungen für Normalverdiener“, sagt Deibert. Zwar sei ein hoher Standard – auch mit Heizungs- und Klimatechnik, Photovoltaikanlagen und begrünten Dächern – angestrebt, doch am Ende sei begrenzt, was die Menschen für eine Wohnung zahlen können. Andererseits gebe es keine Kredite, wenn nicht gewisse Ansprüche auch an den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit erfüllt sind.
Überbordende Bürokratie belastet die Baubranche
Dass Deutschland ein Bauproblem hat, ist für den Architekten ebenso unstrittig wie die Krise in der Bauwirtschaft. Die überbordernde Bürokratie trage ihren Teil dazu bei. „Wir sehen landauf, landab, dass immer öfter ein Bebauungsplan gefordert wird – auch bei Projekten, bei denen es sich um Bauen in der Umgebung, sprich Verdichtung in einem bestehenden Wohngebiet, handelt“, sagt der Wormser. Für solche Vorhaben sei eigentlich kein neuer Bebauungsplan nötig. Zugleich schaffe der aber eine Rechtssicherheit, die auch der Bauträger nicht verachtet. „Man schützt sich damit vor Bedenkträgern“, meint Deibert.
Viele Vorschriften und Auflagen seien richtig und wichtig. Das sei alles gut gemeint, wenn beispielsweise die Behörden auf Schallschutz achten. Oft sei das aber gar nicht so umzusetzen und führe dazu, dass am Ende einfach weniger gebaut werde, so seine Einschätzung aus der Praxis. All das habe die Politik aber inzwischen erkannt, ist er zuversichtlich, dass sich etwas ändert. Und Deibert betont: „Die Behörden sind auch gar nicht unsere Gegner. Die kämpfen ja selbst gegen die vielen Auflagen und fordern ebenfalls den Bürokratieabbau.“
Echte Probleme für Bauherren - und das „echte“ betont Deibert sehr deutlich – hingegen seien die steigenden Baukosten und die hohen Zinsen. Die führten zu einer Unrentabilität der Projekte. Im seriellen Bauen sieht der Wormser Architekt einen Lösungsansatz, um effektiver bauen zu können. „Seriell, aber nicht billig“, sagt er. Außerdem wünscht er sich mehr Selbstbestimmung für Architekten und in den Kommunen. Dadurch könnte individueller auf die örtlichen Gegebenheiten reagiert werden, ist er überzeugt.
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