Geschichte

Wird der Römerfund in Ladenburg ausgestellt?

Im Jahr 2020/21 ist in Ladenburg an der Dalberg-Schule ein römisches Portal, ein Türgewände, ausgegraben worden. Jetzt soll es - keine 100 Meter entfernt von der Fundstelle - am Lobdengau-Museum aufgestellt werden

Von 
Peter Jaschke
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So könnte das antike Türgewände am Museum (r.) aussehen. © Peter Jaschke

Ladenburg. Geschichte wird in Ladenburg anschaulich. Das zeigt sich auch in sogenannten Grabungsfenstern, die im Untergrund freigelegte bauliche Überreste der Römerzeit und des Mittelalters sichtbar machen. Vor einem dieser Gucklöcher in die Vergangenheit am Lobdengau-Museum könnte möglicherweise bald jenes römische Türgewände aufgestellt werden, dass Archäologen keine 100 Meter entfernt im Jahr 2020/21 an der Dalberg-Schule ausgegraben hatten. Die endgültige Entscheidung liegt wohl demnächst beim Gemeinderat.

„Es wäre uns ein großes Anliegen, das zu zeigen“, sagt Vorsitzender Michael Salinger von der Stiftung Lobdengau-Museum, die sich für das Vorhaben stark macht und es finanzieren würde. Ein idealer Standort für die Dauerleihgabe des Landes sei der gepflasterte Platz über dem römerzeitlichen Keller unterm Schulhof mit Blick auf den Wasserturm im Hintergrund.

Dass das Landesamt für Denkmalpflege dafür wäre, die vier gut erhaltenen Steinbauteile einer römischen Kellertür - Schwelle, Sturz und seitliche Pfosten - im Original zu zeigen, hatte Sarah Roth kürzlich im Gespräch mit dem „MM“ angekündigt. Die Gebietsreferentin steht für die Auffassung ihres Hauses, den bedeutenden Fund an exponierter Stelle in räumlicher Nähe zum Grabungsort öffentlich auszustellen.

„Wir erleben hier eine andere Wertschätzung als früher“, ordnet Andreas Hensen, der Leiter des Lobdengau-Museums, diese Geste ein. Die benachbarte Grundschule sei aus pädagogischen Gründen begeistert. Kreisbehörde und Stadt signalisierten grünes Licht. Zu klären ist noch, wie das Türgewände mit einer Altstadtfestbühne an dieser Stelle am besten in Einklang zu bringen ist.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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