Ladenburg

Werbung für die Perspektive des Bibers

„Willkommen beim Biber in Ladenburg“ heißt es ab jetzt auf insgesamt zwei neuen, hochgelungenen Infotafeln. Sie befinden sich in der Bachauenlandschaft am Römerstadion und an der Heidelberger Straße in Richtung Neubotzheim.

Von 
Peter Jaschke
Lesedauer: 
Anouk (r.) enthüllt die erste Biber-Infotafel mit Stefan Schmutz (v.l.), Andreas Treiber, Jochen Liebrich, Sven Schuhmacher und ihrer Mutter Iris Lipowsky. © Peter Jaschke

Ladenburg. „Willkommen beim Biber in Ladenburg“ heißt es ab jetzt auf insgesamt zwei hochgelungenen Infotafeln. Sie befinden sich in der Bachauenlandschaft am Römerstadion und an der Heidelberger Straße in Richtung Neubotzheim. Erstere enthüllt die neunjährige Anouk. Schließlich hat ihre im Rathaus fürs öffentliche Grün zuständige Mutter Iris Lipowsky neben Gaby Lux vom örtlichen BUND für Umwelt- und Naturschutz Deutschland als Kooperationspartner an der textlichen Gestaltung mitgewirkt.

Blickfang ist eine hinreißende Biberskulptur, die der bekannte Ladenburger Kettensägenschnitzer Jochen Liebrich aus Ladenburger Baumresten und vom Biber geschältem Holz eigens gestaltet hat. Eine weitere ist für den anderen Standort laut Liebrich gerade im Entstehen. Fotos und allgemeinverständliche Informationen klären über das Wesen des größten Nagetiers in Deutschland auf, das seit 2018 wieder in Ladenburg heimisch ist.

Lebensräume teilen

Wie diese Redaktion berichtete, ist nahe eines Baus im hohen Gras hinter den Tennisplätzen kürzlich ein Hund vermutlich von einem Biber gebissen worden. „Mensch und Biber müssen sich darauf einstellen, dass sie sich Lebensräume an Schnittstellen teilen“, sagt Schmutz. Dass sich gleich mehrere Biberfamilien in Ladenburg wohlfühlen, sei aber auch ein Zeichen für ökologische Qualität.

„Wir wollen für die Perspektive des Bibers werben und ihn weitgehend gewähren lassen“, erklärt Schmutz und verspricht, die Stauungen in den Bächen nicht zu groß werden zu lassen. Als Biberfachleute bekräftigen Dieter Nährig und Alexander Spangenberg, dass die landschaftsprägende Arbeit der Biber „anfangs erschreckend, aber auf Dauer ökologisch wertvoll“ sei. Die Artenvielfalt im Biberrevier habe zugenommen und in Neubotzheim nistende Störche zögen mehr Nachwuchs groß, seit Biber da seien. Damit auch stimmt, was auf den Tafeln steht, hatten Biologe Nährig und der amtliche Bibermanager Ulrich Weinhold alles gegengelesen. Die in Ladenburg gemachten Aufnahmen hatte Andreas Lux (BUND) zur Bebilderung beigesteuert.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen