Ladenburg. Vor genau 100 Jahren, am 2. November 1924, wurde die Ladenburger Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold gegründet. Kreisarchivar Jörg Kreutz beleuchtet im Rahmen eines Vortrags am Donnerstag, 7. November, um 19 Uhr im Domhof in Ladenburg, Hauptstraße 9, die wichtige Rolle, die das Reichsbanner als überparteilicher Schutzbund von SPD, DDP und Zentrum im politischen Leben der Römerstadt seit der Mitte der 1920er Jahre einnahm.
Weimarer Republik: Einblick in politischen Alltag Ladenburgs
So unterstützte es – wie in vielen deutschen Städten – auch hier durch Aufmärsche, Bildungsabende und republikanische Kundgebungen die Politik der drei im Wehrverband vereinigten demokratischen Parteien der „Weimarer Koalition“ und warb mit den Farben der 1919 neu eingeführten schwarz-rot-goldenen Reichsflagge für die Ziele der jungen Republik. Im Zeichen der innenpolitischen Radikalisierung zu Beginn der 1930er Jahre organisierte das Reichsbanner bei den Wahlveranstaltungen der demokratischen Parteien schließlich den Saalschutz und versuchte ebenso „auf der Straße“, wenn auch erfolglos, in der „Eisernen Front“ die fragile Republik vor dem zunehmenden Terror ihrer Feinde zu schützen.
Auf der Grundlage der vor den Nationalsozialisten geretteten und heute im Kreisarchiv verwahrten Unterlagen der Ortsgruppe bietet der Referent einen interessanten Einblick in den politischen Alltag Ladenburgs während der Weimarer Republik. Zugleich führt er in die gemeinsam mit dem Lobdengau-Museum erarbeitete gleichnamige Ausstellung ein, die dort vom 8. November 2024 bis 16. März 2025 zu sehen sein wird. Der Eintritt zu dem Vortrag in Kooperation mit VHS und Heimatbund ist frei.
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