Ladenburg. Wer nicht so recht weiß, welcher politischen Partei das Vertrauen zu schenken ist, der oder die behilft sich kurz vor dem Kreuzchen machen auf dem Wahlzettel gerne mit dem Wahl-O-Mat im Internet. Seit 2002 gibt es das erfolgreiche, digitale Frage-und-Antwort-Instrument der Bundeszentrale für Politische Bildung. Angelehnt an dieses Vorbild, soll ein neues Online-Werkzeug in Ladenburg dabei helfen, das jeweils passende Ehrenamt zu finden. Den an die örtlichen Verhältnisse angepassten Mitwirk-O-Mat hat Bürgermeister Stefan Schmutz zusammen mit Vereinsvertretern am Dienstag im Rathaus vorgestellt.
Bereits rund 30 Vereine haben ihr Profil hinterlegt
„Wir würden uns wünschen, dass sich möglichst viele von dem neuen Instrument für mehr bürgerschaftliches Engagement angesprochen fühlen“, sagt Schmutz. Die Resonanz seitens der Vereine sei bereits vielversprechend: 30 von mehr als 100 haben ihr Profil hinterlegt und präsentieren sich auf der Anwendung (Ladenburg.de/mitwirkomat). „Das ist eine für den Anfang gigantisch hohe Zahl, die uns glücklich macht“, sagt Schmutz auch im Namen der beteiligten Rathausmitarbeitenden Max Bauer und Beate Glowinski. Sie haben in der Arbeitsgruppe mit fünf Vereinen Vorgehen und Frageset abgestimmt.
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In der Römerstadt ist in Vereinskreisen immer wieder von einem Mangel an Mitmachenden zu hören, die kurz- oder längerfristig Verantwortung übernehmen. Zugleich soll es Leute geben, die aus verschiedenen Gründen freie Zeit erübrigen könnten. Die für eine sinnvolle Aufgabe also zu haben wären, aber unsicher sind, wo ihre Fähigkeiten gefragt sein könnten.
Das herauszufinden soll der Mitwirk-O-Mat erleichtern. Die Stadt Mannheim hat das System desselben Anbieters bereits eingeführt. Den Vorschlag von Wiebke Ulrich vom Ladenburger Sozialverband AWO, es in Ladenburg ebenso anzubieten, stößt bei Schmutz sofort auf offene Ohren.
„Von der Couch aus“: Niedrigschwelliges Angebot
„Vereine sterben, weil Nachwuchs fehlt“, sagt Ullrich. Der 25-jährige Philipp Thieme, Vizechef bei der LSV, ist „überzeugt, dass es viele junge Leute gibt, die was machen wollen, aber man muss ihnen einen kleinen Anstoß geben.“
Dass der Mitwirk-O-Mat tatsächlich ein entsprechend niederschwelliges Angebot sei, betont Schmutz. „Von der Couch aus“ beantworten die an einem Ehrenamt Interessierten eine Reihe kurzer Fragen zu ihren persönlichen Interessen. Auf dieser Basis berechne das System die Übereinstimmung mit den teilnehmenden Vereinen, deren Internetseite oder Kontaktmöglichkeit dann angezeigt werde.
„Das ist eine super Sache“, findet Thieme. Der Mitwirk-O-Mat ermöglicht den teilnehmenden Vereinen, mehr Sichtbarkeit zu erlangen und eine breitere Zielgruppe anzusprechen und so neue Freiwillige zu gewinnen. Das Angebot ist kostenlos für Vereine und Ehrenamtsuchende.
„Um das hohe Niveau in Ladenburg zu halten, brauchen wir neue Akteure“, so Schmutz. In der wachsenden Stadt seien viele Neubürger auf Informationen über Vereine angewiesen.
Es gehe auch um neue Verbreitungskanäle, erklärt Carola Schuhmann. „Ihr“ Geschichtsverein Heimatbund sei vielen noch unbekannt, wie sie immer wieder feststelle. Sie vermutet: „Vor allem Jüngere lesen immer weniger klassische Medien.“
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