Es gibt eine neue Gruppierung namens „Bürger für Ladenburg“, die bei der landesweiten Kommunalwahl am Sonntag, 9. Juni 2024, in der Römerstadt mitmischen will. Vor wenigen Tagen erreichte diese Redaktion eine Mail von Josef Hoffmann. Ihr knapper Inhalt: „Am 1. September haben sich kommunalpolitisch interessierte Bürger getroffen und die nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung ‘Bürger für Ladenburg’ gegründet.“ Man trete unter anderem für ein „bürgernahes Rathaus mit transparenter Verwaltung“ ein. Wer sich einbringen wolle, sei willkommen.
Hoffmann wohnt im Ladenburger Stadtteil West. Seine Adresse ist die Postanschrift der Wählervereinigung. Hoffmann bezeichnet sich jedoch ausdrücklich nur als einen von mehreren Gleichberechtigten. Weitere Namen nennt er noch nicht. Ein wichtiges Anliegen sei allen eine „stärkere Beteiligung von Bürgern an Entscheidungen auf kommunalpolitischer Ebene“. Hoffman unterstreicht auf Nachfrage dieser Redaktion: „Wir sind keine Partei, sind politisch unabhängig und bekennen uns ausdrücklich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung.“ Hoffmann ist in Ladenburg einigen als ehemaliges Vorstandsmitglied des örtlichen Sozialverbands VdK bekannt und war bis 2019 vorübergehend als Vizevorsitzender des inzwischen kurz vor der Auflösung stehenden Gesangvereins Sängereinheit aktiv.
„Die Möglichkeiten zur Mitwirkung, Mitgestaltung und Einflussnahme im Gemeinderat zum Wohl der Bürger Ladenburgs werden unseres Erachtens in Ladenburg nicht ausgeschöpft und der Bedeutung des Gemeinderats als Hauptorgan der Gemeinde nicht gerecht.“ So antwortet Hoffmann im Namen der Initiative auf eine weitere Frage dieser Redaktion zu Hintergründen. „Mit mündigen, selbstbewussten und engagierten Mitgliedern im Gemeinderat wollen wir unseren Teil zu einer Verbesserung beitragen“, teilt Hoffmann außerdem mit und kündigt an: „Auf weitere Ziele, die wir für wichtig halten, haben wir uns auch schon verständigt.“ Es liegen nach Auskunft von Hoffman bereits „verbindliche Zusagen“ von Kandidaten für die Gemeinderatswahl vor.
Hoffen auf komplette Liste
„Im Idealfall sollten wir eine komplette Liste mit 22 Bewerbern erreichen“, schreibt Hoffmann. Was die Aussichten betrifft, so antwortet Hoffmann auf eine diesbezügliche Frage: „Der Rückzug der Freien Wähler aus der Kommunalpolitik ist für uns sicher ein Vorteil.“ Wie berichtet, wird sich die gesamte vierköpfige Fraktion der Freien Wähler (FW) Ladenburg mit Ablauf der Wahlperiode 2024 vom Ratstisch zurückziehen und erstmals seit 1951 keine Kommunalwahlliste aufstellen. Eine Auflösung des kommunalpolitischen Vereins ist „nicht beabsichtigt“. Die Gründe für den geplanten Rückzug seien vielfältig, wie die FW-Vorsitzende im Juni an dieser Stelle ausgeführt hatte. Vor allem habe sich infolge von Corona noch deutlicher als zuvor gezeigt, wie schwierig es sei, neue Mitstreitende zu finden, die sich vor Ort politisch engagieren wollen. So sei es unmöglich erschienen, die Liste für die Kommunalwahl in Ladenburg mit 22 Namen zu füllen.
Wie Hoffmann im Namen der jetzt neugegründeten „Bürger von Ladenburg“ mitteilt, sei eine Internetpräsenz geplant. Für weitere Aussagen und Details müsse man sich noch abstimmen. Derzeit seien einige Mitstreiter verreist, darunter auch Hoffmann selbst. Ab Mitte Oktober will die Wählervereinigung jedoch für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen und ihre Vorstellungen konkretisieren.
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