Trauer um Löckel

Der Ladenburger Eisenbahnfachmann, Sammler und Fachautor Wolfgang Löckel ist am Dienstag, 19. Januar, überraschend im Alter von 67 Jahren in einem Krankenhaus gestorben, wie diese Redaktion erst jetzt erfahren hat. 1953 in Ludwigshafen am Rhein geboren, wohnte der frühere Zugführer der Bahn ab 1974 stilecht im historischen Bahnhofsgebäude in Ladenburg. „Seitdem sammle ich, was ich zur Eisenbahngeschichte kriegen kann“, erzählte Löckel dem Reporter dieser Redaktion, als er 2014 mit „Weinheim und seine Eisenbahnen“ eines seiner vielen Bücher vorstellte.

Sein jüngstes Werk „Verkehrsknoten Mannheim“ (2020) widmete sich beispielsweise der historischen Entwicklung des Schienen- und Straßenverkehrs im Zentrum der Region. Löckel war Gründungsmitglied der Stiftung Deutsche Eisenbahn (SDE) und gehörte von Beginn an zu deren Kuratorium. In den vergangenen Jahren war er als SDE-Botschafter unterwegs. „Er hat jetzt seinen letzten Zug bestiegen. Behalten wir ihn in guter Erinnerung“, teilt die SDE im Internet zu Löckels Tod mit. Dass dieser offenbar unerwartet kam, belegen Einträge auf dem Fachforum „Drehscheibe online“: „Ich kann es kaum glauben“, heißt es dort, „aber der Botschafter ist auf seine letzte Fahrt gegangen“. Seine Kompetenz werde fehlen, so lassen sich viele Einträge zusammenfassen. Ein Nutzer schreibt über Löckel: „Ein Museumsbahner, von dem ich viel lernen durfte.“

Als Zugführer viel unterwegs

Löckels ehemalige Weggefährten und Forumsfreunde spielen damit auf die wohl größte Leidenschaft Löckels an: Das Eisenbahnwesen dieser Region. 1967 kam Löckel nach Weinheim, wo er 1972 zunächst den Dienst als Bundesbahnassistent-Anwärter aufnahm. Doch schon seit 1971 ist Löckel auch als Museumseisenbahner vielfältig aktiv. So hat er unter anderem ab 1973 die Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein mit aufgebaut und schon öfters historische Züge auch nach Ladenburg gelotst.

Beruflich war er als Zolldeklarant am Mannheimer Güterbahnhof tätig, bildete sich fort und sah ab 1978 als Zugführer ganz Deutschland. pj