Ladenburg - Tobias Schindler neuer Regisseur bei der Theaterinitiative / 16-jährige Soraia Estevao vor Bühnenpremiere

Theaterinitiavtive Ladenburg mit neuem Regisseur

Von 
Peter Jaschke
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Die Theaterinitiative Ladenburg probt für geplante Aufführungen im Mai: Susanne Beier (v.l.), Simon Benz, Rainer Buchinger, Soraia Estevao, Bahattin Korkmaz, der neue Regisseur Tobias Schindler und Heike Ernst. © Peter Jaschke

Ladenburg. Mit zwei Neuzugängen im Ensemble und Tobias Schindler als neuem Regisseur bereitet sich die 1978 gegründete Theaterinitiative Ladenburg (TiL) auf die Premiere ihres aktuellen Stücks am Samstag, 14. Mai, vor. Genauer gesagt handelt es sich um zwei jeweils 45-minütige Dramen an einem Abend: „König Ödipus“ und „Antigone“ sind jedoch nicht in der klassischen Version des Dichters Sophokles zu sehen, sondern in der humoristischen Bearbeitung des Musikkabarettisten Bodo Wartke.

Dass der Text gleichwohl komplett gereimt ist, sieht Regisseur Schindler aus Wieblingen als „Herausforderung, aber auch als hilfreich“ an. Dass er nach nur einer Saison mit der erfolgreichen Inszenierung von „Push-up 1-3“ Jeanette Rosen (Weinheim) ablöst, hat einen einfachen Grund: Die vielbeschäftigte Künstlerin ist wegen neuer Projekte stark ausgelastet. „Die Arbeit mit ihr hat viel Spaß gemacht, und wir bleiben freundschaftlich miteinander verbunden“, versichert Susanne Beier im Namen der Truppe, die 2022 am Deutschen Amateurtheaterpreis „Amarena“ teilnimmt.

„Ich bin total gerne hier und habe das Gefühl, dass wir gemeinsam in eine schöne Probezeit starten“, sagt Schindler im Pressegespräch. Der 1991 in Ibbenbüren geborene Mann aus dem Münsterland hat an der Freien Universität in Berlin Theaterwissenschaft und Philosophie studiert. Danach war er bis 2016 als Regieassistent am Landestheater Tübingen und anschließend bis 2019 am Theater und Orchester Heidelberg beschäftigt.

Schon früher auf der Liste

Erstmals Bühnenluft schnupperte er bereits als Sechsjähriger in einer Inszenierung von Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“. Die TiL hatte Schindler schon früher auf der Liste, denn die beruflich an der Volkshochschule (VHS) in Weinheim tätige Schauspielerin Beier kennt ihn schon länger als Dozent dort. „Er ist sehr strukturiert und hat mit guten Ideen gleich einen sehr guten Eindruck gemacht“, sagt Beier nach den ersten vier gemeinsamen Proben in der „Pflastermühle“.

Begeistert zeigt sich Beier auch vom zwischenzeitlichen Filmprojekt der Weinheimer „Schloss-Geschichten“ mit drei TiL-Mimen (die Metropolregion-Redaktion berichtete): „Es war einfach eine tolle Sache, mal etwas Historisches in authentischen Kostümen zu machen, zumal das entstandene Video von Filmemacher Uwe Bergmeier als Lehrmaterial in Schulen verwendet werden soll.“ Darin tritt Beier (Kurfürstin Elisabeth Auguste) neben ihren TiL-Kollegen Bahattin Korkmaz (Freiherr Karl Christian von Eberstein) und Matthias Langholz (Obristhofmeister Carl Ludwig Freiherr von Rodenhausen) auf.

An der Seite dieses Trios sowie der TiL-Mitglieder Nadine Adler, Rainer Buchinger, Fabienne Dursy, Heike Ernst und Dragan Maksimovic sammelt eine 16-Jährige erste Bühnenerfahrungen: Soraia Estavao besucht die Kurpfalz-Realschule in Schriesheim. „Ich interessiere mich schon länger für Theaterspiel und habe einen Ort gesucht, es auszuprobieren“, sagt die junge Ladenburgerin.

Simon Benz ist ebenfalls neu im Ensemble, trat aber schon 2008 bei der grandiosen Inszenierung von „King Kongs Töchter“ der Ladenburger Theatergruppe „spielART“ in Heidelberg auf. „Nach einem Unfall will ich es nun wieder versuchen“, sagt Benz. Gwen Schick und Alexander Sauer pausieren derzeit.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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