Ladenburg. Für Elena-Malin Reitzner ist das noch bis Sonntagnachmittag laufende Springturnier in Ladenburg „etwas ganz Besonderes“. Hat sie auf der Anlage im Kirchfeld doch schon „gute Erfolge“ erzielt: Bereits 2022 war sie Zweite beim Großen Preis geworden. Vergangenes Jahr hat sie die schwere Zwei-Sterne-S-Prüfung, die am Sonntag, 26. Mai, um 15.30 Uhr zu den Höhepunkten zählt, sogar gewonnen. Und damit eines der Kriterien erfüllt, die der damals 19-jährigen und ihrem Wallach „Guiness“ schließlich beim Großen Preis von Bietigheim-Bissingen das Goldene Reitabzeichen einbrachten – eine besondere Leistung in diesem Alter.
Seit eineinhalb Jahren im Team mit Wallach „Irish Coffee“
Diesmal hat sich die angehende Berufsreiterin vom RFV Schwetzingen, die inzwischen in Walldorf wohnt, ein anderes Ziel für Ladenburg gesetzt: Mit dem elfjährigen Wallach „Irish Coffee“, mit dem die Landeskaderreiterin seit gut anderthalb Jahren ein Team bildet, startet sie am Samstag, 25. Mai, um 16 Uhr erstmals bei der Qualifikationsserie zum anspruchsvollen Hallenchampionat der BW-Bank. Dass der Auftakt erneut in Ladenburg stattfindet, empfinden die Gastgeber vom Pferdesportverein (PSV) Heidelberg-Ladenburg um den Vorsitzenden Jan Maltry und Turnierleiter Peter Werdan als große Auszeichnung. Diese Springprüfung der Zwei-Sterne-Klasse S endet mit einem Stechen der Besten, die beim Finale, dem Stuttgart German Master, im November dabei sein wollen.
„Ich reite da zum ersten Mal mit und lasse es auf mich zukommen, will aber mein Bestes geben“, erklärt Reitzner. S„Entspannt bleiben“, lautet ihre Devise. Außerdem nimmt sie am selben Tag noch an zwei weiteren Prüfungen teil.
Man sieht: Es ist seit Donnerstag und noch bis Sonntagnachmittag jede Menge geboten auf der Anlage Im Kirchfeld. Einer der namhaften Starter ist Günter Treiber (Eppelheim). Beim Reitstall des erfolgreichen Springreiters und Regionaltrainers, der Pferdewirtschaftsmeister von Beruf ist, macht Reitzner ihre Ausbildung zur Pferdewirtin. „Er ist natürlich ein Vorbild“, sagt sie. Schon seit sie auf der Welt ist, hat ihr Vater Christof Reitzner, der früher selbst geritten ist, immer ein Pferd gehabt und seine beiden Töchter von Klein auf mit der Stallarbeit vertraut gemacht. „Mit sieben Jahren habe ich in Schwetzingen so richtig angefangen zu reiten und mein erstes Pony bekommen“, berichtet die junge Frau. Ihr Ziel ist es, „immer besser zu werden und mich sportlich zu steigern“. Das Faszinierende sei die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter, findet Reitzner: „Man arbeitet nicht mit Sportgeräten, sondern mit Lebewesen, die mal gute und mal schlechte Tage haben, und das ist immer wieder spannend.“
Ganz ähnlich empfindet Sina Urban von der Pferdesportgemeinschaft aus Schriesheim. Die 26-Jährige reitet sogar schon seit ihrem dritten Lebensjahr. Am Freitagmorgen erzielt sie in Ladenburg eine Schleife für ihren fünften Platz bei der Zwei-Sterne-M-Prüfung, die die Freunde und Gönner des gastgebenden PSV sponsern. „Ich bin sehr zufrieden, weil mein Pferd, das immer gerne ein bisschen aufgeregt ist, schön durchzogen hat“, sagt die Betriebswirtin, die im Marketing bei John Deere in Mannheim arbeitet, über ihren zwölfjährigen Oldenburger-Wallach Cox. „Er ist ein sehr griffiges Pferd, will immer alles richtig machen und ist immer motiviert“, schwärmt Urban von Cox, der seit sechs Jahren zum großen Reit- und Pensionsstall der Schriesheimer Pferdesportfamilie Urban gehört. „Wir züchten auch ein bisschen Spring- und Dressurpferde: Das ist unsere Leidenschaft“, verrät sie.
Mit Ponys hat sie früher ebenso an Deutschen Meisterschaften teilgenommen wie mit Großpferden im Altersbereich Junioren und Junge Reiter. An diesem Samstag ab 14 Uhr will sie mit Cox, der länger verletzt gewesen war, zum zweiten Mal dieses Jahr wieder bei einem S-Springen starten. Es ist eine Prüfung mit Stechen, die zur Qualifikation für die Amateurmeisterschaften Baden-Württemberg dient. Nach ihrem Ziel gefragt, antwortet Urban: „Ich habe mir vorgenommen, eine gute Nullrunde ohne Strafpunkte zu drehen und ein weiteres Schleifchen zu bekommen.“ Und was bedeutet ihr das Turnier in Ladenburg? „Es wird jedes Jahr größer, professioneller, schöner, und weil es bei uns um die Ecke ist, bin ich hier sehr gerne.“
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