Ladenburg - Barbara Petzold und Otto Beer stellen noch bis zum 7. Mai ihre Werke im Lobdengau-Museum aus

Skulpturen treffen auf feine Malereien

Von 
Katharina Schröder
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Feine Malereien von Barbara Petzold und handwerkliche Skulpturen von Otto Beer sind derzeit im Ladenburger Lobdengau-Museum zu sehen.

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"Ungefähre Natur", unter diesem Titel stellen die beiden Künstler Barbara Petzold und Otto Beer noch bis zum 7. Mai ihre Werke im Ladenburger Lobdengau-Museum aus. Bei der Vernissage tummelten sich viele Kunstinteressierte. Petzold studierte freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und entwickelte bereits während ihres Studiums eine ganz eigene Maltechnik. Mit stark verdünnten Ölfarben malt sie auf ihre Leinwände, deren Basis Nesselstoff darstellt. Die verdünnten Ölfarben trägt die Künstlerin in Schichten auf. Dadurch wirkt ihre Kunst ganz leicht und erinnert an Aquarellmalerei.

Jede Schicht muss erst getrocknet sein, bevor die nächste folgen kann. Bei teilweise 30 Schichten auf einem Bild, dauert es mehrere Monate, bis ihr Werk fertig ist. Und was zeigen die luftigen Malereien? "Ich versuche immer eine Atmosphäre einzufangen", erklärt Petzlod, die Werke basieren auf Erinnerungen oder Vorstellungen der Künstlerin.

Als Kontrast zu der Leichtigkeit ihrer Gemälde stehen die Skulpturen Otto Beers. Er bedient sich offensichtlich natürlicher Materialen, da er Holz künstlerisch mit einer Kettensäge bearbeitet und so zarte Gestalten formt. Er selbst spricht von zwei Herangehensweisen an seine Kunst: "Entweder ich habe eine Idee im Kopf und suche dafür das passende Holz, oder ich habe das Material und laufe so lange um das Holz, bis ich sehe, was in ihm steckt." Der studierte Architekt sagt über seine Werke selbst, sie seien "Skizzen in der dritten Dimension". Trotz oder gerade wegen des Kontrasts feiner Malerei mit handwerklichen Skulpturen harmoniert die Ausstellung wunderbar.

Die Kunsthistorikerin Alexa Becker gab eine Einführung in die ausgestellten Werke und bedachte die, durch den Kontrast entstehende, Metaebene. "Gleich im ersten Raum blickt eine männliche, überlebensgroße Figur auf das Bild der Frau im roten Sommerkleid. So betrachten wir also die Kunst, die die Kunst betrachtet", erklärt sie.

Auch bei den Besuchern der Vernissage kommt die kontrastierende Zusammenstellung sehr gut an. "Ich kannte schon Gemälde von Frau Petzold, aber die Skulpturen von Herrn Beer noch nicht. Ich muss aber sagen, dass funktioniert ganz toll, ich bin sehr beeindruckt!", schwärmte Helga Meierski aus Ladenburg.

Der Ladenburger Kunstverein, der die Ausstellung in Kooperation mit dem Lobdengau-Museum organisierte erhielt großes Lob von Künstlerin Petzold: "Die Mitglieder des Kunstvereins sind sehr hilfsbereit und unglaublich nett." Silvia Brown (Gesang) und Wolfgang Schüssler (Gitarre) umrahmten die Veranstaltung musikalisch.

Freie Autorin

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