Ladenburg - Eltern erfreut, dass Sudie für Schulmensa noch dieses Jahr kommen soll / Laut Schmutz erste Aufträge vergeben

Schulmensa Ladenburg: Darauf warten die Initiatoren

Von 
Peter Jaschke
Lesedauer: 
Die Elternvertreter (v.l.) Tanja Hahn (Dalberg-Grundschule), Markus Buch, Ulrike Lulei (CBG) und Sibel Vasiliadis (Merian-Realschule) sind Teil des Mensa-Teams. © p. jaschke

Ladenburg. Was ist aus der Initiative für eine zentrale Schulmensa in Ladenburg geworden? Wie Alba Rosa Ziliani, seit 2019 Impulsgeberin des Projekts, mitteilt, warten die Eltern darauf, dass die im Gemeinderat einstimmig beschlossene Machbarkeitsstudie für das Projekt vergeben wird. Dafür stehen auf Antrag der CDU im städtischen Haushalt für dieses Jahr 35 000 Euro bereit.

Das Thema vor der Sommerpause öffentlich im Rat zu diskutieren und „im Vorfeld in größerer Runde Sachstand und mögliche Standorte zu erläutern“, sicherte Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz CDU-Stadtrat Karl-Martin Hoffmann zu.

Umbau im Zuge der Sanierung?

„Wir stehen im Austausch mit den Initiatorinnen und haben erste Aufträge vergeben, die Lobdengauhalle möglicherweise in diesen Planungskontext einzubeziehen“, führte Schmutz aus. Hintergrund ist der Vorschlag der Elterninitiative, angesichts der notwendigen Sanierung der bestehenden Halle am Schulcampus einen Umbau mit Mensabetrieb zu erwägen. Für Sprecherin Ziliani und ihre Mitstreiterin Ulrike Lulei, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Ladenburger Schulen, gilt es zugleich, Vorbereitungen zu „notwendigen Maßnahmen für eine Ganztagesbetreuung“ zu treffen. Damit ist der bundesweite Rechtsanspruch in der Grundschule gemeint, den es ab dem Schuljahr 2026/2027 geben soll. Darin sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann laut Staatsministerium ein „starkes Signal für mehr Bildungsgerechtigkeit und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

Seit 2019 Thema

  • Mit einer zentralen Mensa will Alba Rosa Ziliani erreichen, „dass Kinder und Jugendliche am Schulcampus ein Angebot für gesunde Ernährung vorfinden“.
  • Ziliani hatte im November 2019 über eine Online-Petition an Bürgermeister Stefan Schmutz und den Gemeinderat gerichtet.
  • Bis Januar 2020 kamen mehr als 880 Unterschriften für das Vorhaben zusammen.
  • Vor allem Dalberg-Grundschule, Merian-Realschule und Carl-Benz-Gymnasium stehen mit insgesamt rund 2 000 Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften hinter dem Projekt.
  • Auch das städtische Haus des Kindes hatte 2021 am Verpflegungsleitbild mitgewirkt, während Erich-Kästner-Schule und städtische Kita Römernest zumindest eingebunden waren.
  • Die Werkrealschule Unterer Neckar verfügt bereits über eine eigene Mensa, würde sich aber einem gemeinsamen Konzept anschließen. 

„Die Mensa ist nur zu realisieren, wenn der Wille zur Umsetzung in einem angemessenen Zeitrahmen erkennbar wird“, meint Ziliani. Das Projekt – warum auch immer – länger aufzuschieben, berge die „Gefahr, dass es scheitert“, so Ziliani. Nach Auskunft von ihr setzt sich das Mensa-Team vor allem aus offiziellen Vertretern aller Schulen und gewählten Vertretern der Elternschaft zusammen.

Als bisher größter Erfolg gilt ihnen, dass ein Ratsbeschluss gefasst wurde: „Die Machbarkeitsstudie für eine gemeinsame Schulmensa am Campus ist die Voraussetzung, um das durchs Mensa-Team bereits erstellte Konzept zur Schulverpflegung konkreter beschreiben zu können“, erklärt Ziliani. Als Basis dafür sieht sie neben dem Leitbild auch technische Vorgaben des städtischen Schulträgers an.

Inzwischen habe die Initiative im Kontakt mit Lehrkräften und Betreiber einer Schulmensa in Walldorf „praktische Erfahrungswerte“ gewonnen. Außerdem seien weitere Gespräche mit dem Fachberatungsteam der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und einem Ingenieurbüro geführt worden. „Die DGE hat für die Erstellung von Vergabeunterlagen und die Entwicklung eines tragfähigen Gesamtkonzeptes Unterstützung angeboten“, teilt Ziliani mit. „Allerdings kommen wir immer wieder zu dem Ergebnis, dass wir ohne tatkräftige Unterstützung des Schulträgers und der Fachleute aus dem Rathaus nicht weiter kommen“, erläutert Ziliani.

Machbarkeitsstudie noch 2022

Erfreulicherweise, so Ziliani, sei es inzwischen immerhin zur „initialen Zusicherung von Bürgermeister Stefan Schmutz gekommen, dass das Thema Machbarkeitsstudie auf jeden Fall noch in diesem Jahr angegangen wird“.

Bereits im Juni 2021 hatte Schmutz die Forderung nach einer Mensa gegenüber dieser Redaktion als schlüssig und die Umsetzung einer großen Lösung als „mittelfristig zu erwarten“ bezeichnet. Das Mensa-Team bekräftigte am Freitag den Wunsch, dass es bis zum Jahr 2026 klappt.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen