Umwelt

Preisgekrönte Initiative hilft bei Flussreinigung in Ladenburg

Jeder kennt die Bilder von Plastikbergen im Meer. Ein Teil davon gelangt über Flüsse dorthin. Deshalb soll im September am Neckar in Ladenburg aufgeräumt werden. Initiator Marius Wenzel ist dabei ein echter Coup geglückt

Von 
Peter Jaschke
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Das Clean River Project tritt für saubere Flüsse ein und kommt mit einer Aufräumaktion am 17. September in die Region. © Clean River Project

Ladenburg. Plastikmüll fließt zu einem Großteil über Flüsse ins Meer und sorgt dort weltweit für große Probleme. Deshalb soll auch im und am Neckar aufgeräumt werden. Das hat sich eine 2018 mit dem Deutschen Engagement-Preis ausgezeichnete Initiative namens Clean River Project (Vorhaben Saubere Flüsse) für möglichst viele Fließgewässer vorgenommen. Auf dem Fahrplan ihrer laufenden Aufräum-Tour steht am Samstag, 17. September, auch Ladenburg. Dafür hat Marius Wenzel gesorgt, der vergangenes Jahr als Nachfolger von Fritz Lüns erstmals die seit 2003 etablierte Großputzaktion „Ladenburg kehrt“ verantwortet hatte.

„Da mir das Umweltthema und meine Heimat sehr am Herzen liegen, bin ich ständig im Austausch mit Gleichgesinnten“, erklärt der junge Familienvater Wenzel, der 2017 von Dossenheim in die Römerstadt umgezogen ist. Dass das Clean River Project auch einen kreativen Aspekt hat, weil es mit Fotokunst-Ausstellungen aufrütteln und auch damit das Bewusstsein für die Problematik steigern will, kommt dem selbstständigen Fotografen und leidenschaftlichen Freizeit-Paddler zusätzlich entgegen.

Bäche werden ebenfalls gesäubert

Deshalb ist Wenzel spürbar stolz darauf, dass er anlässlich der weltweiten Aufräumtage („World Clean Up Days“) jene preisgekrönten Flussreiniger „davon begeistern konnte, eine Aktion entlang des Neckars, also neben und auf dem Wasser, organisatorisch, medial sowie mit reichlich Manpower zu unterstützen“, wie Wenzel schreibt. Habe doch dieses Projekt nach eigenen Angaben gemeinsam mit 370 Helfern und 360 Kindern (Clean River Kids) bereits auf rund 1 500 Kilometern in Flüssen und an ihren Ufern rund 28 000 Liter Müll aufgelesen.

Wie bereits bei „Ladenburg kehrt“, als zuletzt im März mit 200 Paar helfenden Händen in drei Stunden nahezu 20 Kubikmeter Abfall gesammelt wurden, soll möglichst der örtliche Verein „Wir für Ladenburg“ das Vorhaben unterstützen. „Es kommt erneut auf die Unterstützung verschiedener Vereine, Institutionen sowie der Stadt Ladenburg an“, betont Wenzel. Denn für die Entsorgung der Abfälle müsse auch bei der bevorstehenden Aktion gesorgt sein. Auch die Bäche in und um Ladenburg sollen mitgesäubert werden.

Deshalb wirbt Wenzel derzeit auf allen Kanälen um Hilfe. „Ich wünsche mir, dass sich auch die Nachbargemeinden Edingen-Neckarhausen, Dossenheim und Ilvesheim in das Projekt einbinden lassen“, teilt Wenzel mit. Das dürfte zumindest theoretisch kein Problem sein, da es dort rührige Naturschutz- sowie Angelsportvereine und weitere an sauberen Gewässern interessierte Gruppen gibt, die sich an Wenzel wenden können (Mail: info@marius-wenzel.de).

Voller Tatendrang zeigt sich jedenfalls bereits das Clean River Project: „Nach unseren Stopps in Berlin, Regensburg, Winningen und dem Ahrtal geht es in der zweiten Sommerhälfte weiter in Hamburg, Paderborn, Essen und Ladenburg“, heißt es auf der Internetseite der Flussreiniger. Ihr Plan lautet: „Im Kanu und zu Fuß säubern wir gemeinsam Flüsse von Plastikmüll. Anschließend setzen wir den gesammelten Müll kreativ in Szene.“

Außerdem halten die Aktiven auf Wunsch Vorträge und organisieren Bildungsprojekte für Schulen. „Unser Ziel ist es, durch Aufklärung Verhaltensänderungen bei jeder und jedem Einzelnen anzustoßen, einen bewussten Umgang mit Plastik als Wertstoff zu fördern und gemeinsam etwas zu verändern“, teilt ein Sprecher mit. Es sei höchste Zeit, da Flüsse und Meere in Plastik ertränken und es gelte, das Problem der Verschmutzung auch vor unserer Haustür im wahrsten Sinne des Wortes greifbar zu machen.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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