Früh am Morgen ist Norah Knörzer eine der Ersten auf der Anlage des Pferdesportvereins (PSV) in Ladenburg. Dort steuert das Springturnier hochkarätig besetzten Höhepunkten entgegen: Am Samstag um 15.30 Uhr (Junioren-Qualifikation für Nürnberger Burg-Pokal) sowie am Sonntag um 11 Uhr (Qualifikation zur Landesmeisterschaft der Amateure), 13.30 Uhr (Zweisterne-S-Prüfung für U25) und 15.30 Uhr (Zweisterne-S-Springen mit Siegerrunde).
Wie Norah packen rund 50 Frauen und Männer im Hintergrund mit an, damit Amateure und Profis aus dem gesamten Südwesten hervorragende Bedingungen vorfinden. An drei von vier Turniertagen ist die 18-Jährige als Helferin eingeteilt. „Ich helfe eigentlich schon immer, und es liegt mir, früh aufzustehen“, sagt die junge Frau hinterm Tresen. Sie hat Brötchen belegt, Kaffee gekocht, Kuchen und Salat vorbereitet und Tische abgewischt. „Mir macht die Arbeit Spaß, ich finde es schön, was wir hier gemeinsam auf die Beine stellen“, sagt die Dressursportlerin, die seit ihrem vierten Lebensjahr reitet – am liebsten Ponys – und bei Ringmeisterschaften Badische Pfalz schon Gold und Bronze gewonnen hat. Es macht sie stolz, dass Olympiateilnehmerin Dorothee Schneider, Norahs sportliches Vorbild neben Jessica von Bredow-Werndl, schon oft in Ladenburg gestartet ist.
Ob Spitzenreiterin Schneider beim anschließenden PSV-Dressurturnier ab Donnerstag, 8. Juni, auch wieder mit von der Partie ist, kann Turnierchef Peter Werdan noch nicht sagen. Immerhin seien am selben Wochenende weitere wichtige Turniere angesagt. Ganz genau weiß er jedoch, dass auch das aktuelle Springreiten ohne Ehrenamtliche, die sämtliche Abläufe regeln, nicht stattfinden könnte. „Leider werden es immer weniger“, seufzt Werdan. Umso dankbarer ist er auch für die helfenden Hände von Technikchef Heiko Bernhard und Küchenleiterin Christine Menge. Sponsoren seien für den Erfolg ebenso wichtig, so Werdan. Erstmals habe Kai Müllers örtliche Lobdengau-Brauerei Preis und Hindernis gestiftet, was in der Regel 3000 bis 5000 Euro koste.
Einer, der vom Sattel steigt und an die Arbeit geht, ist Lukas Rupp: Der 25-jährige PSV-Springreiter hat gerade an einer A-Stern-Prüfung für Jungpferde teilgenommen. Sie dient als Pilotprojekt zur Änderung des Regelwerks, das ab 2024 Amateuren bessere Siegchancen ermöglichen soll. „Ich bin absolut zufrieden mit meinem Pferd und habe eine ordentliche Runde mit null Fehlern gedreht“, freut sich Rupp. Noch im Reitdress befüllt er den Tankwagen, um in einer Pause die Plätze zu bewässern, die bei Sonnenschein trittsicher bleiben sollen und nicht austrocknen dürfen.
Sicherheit im Parcours
„Es ist eine wirklich schöne Veranstaltung und wir freuen uns über viele gute, erfahrene Reiter, die wegen der guten Bedingungen immer wieder gerne hierher kommen“, sagt Rupp. Sein Vater Joachim, ein langjähriges Mitglied, steht derweil neben Klara Roß und Nicola Paterska auf dem Reitplatz: Die drei legen gerissene Hindernisse wieder auf und sorgen so für Sicherheit im Parcours. Das weiß auch die 24-jährige Landeskaderreiterin Mary-Ann Fuchs (RV Mannheim) aus Hirschberg zu schätzen, die zum Auftakt in Ladenburg einen siebten Platz belegt und am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (13.30 Uhr) erneut starten will.
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