Brauchtum

Neuer Bildband zu Weihnachtskrippen im Rhein-Neckar-Kreis

Der Bildband „Wunderbare Welt der Weihnachtskrippen“ zeigt die 800-jährige Tradition der Krippen im Rhein-Neckar-Kreis. Besonders spannend: die während der Corona-Zeit entstandene XXL-Krippe im Comic-Stil

Von 
Peter Jaschke
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Für ihre „Wunderbare Welt der Weihnachtskrippen“ lobt Landrat Stefan Dallinger (v.l.) Berno Müller und Fotografin Dorothea Burkhardt. © Peter Jaschke

Rhein-Neckar. „Das Werk ist grandios“, sagt Stefan Dallinger. Wer würde dem Landrat da widersprechen wollen? Niemand jedenfalls von denen, die im nahezu voll besetzten Kreisarchiv in Ladenburg erleben, wie Hauptautor Berno Müller die „Wunderbare Welt der Weihnachtskrippen im Rhein-Neckar-Kreis“ vorstellt. Für seine begeisternde Präsentation des Bildbands erhält Müller am Ende unter hochverdientem Applaus den ersten und wohl einzigen „Krippe-Orden“ aus den Händen von Ethnologin Helmtraut Sheikh-Dilthey (Schlierbach) aus Müllers Co-Autorenkreis.

„Dass Weihnachtskrippen Volksfrömmigkeit und jeweiligen Zeitgeist widerspiegeln, lässt dieses Buch hervorragend nachvollziehen“, sagt Dallinger eingangs. Sechs Jahre nach „Sakrale Kunst“, das sich Kunst und Architektur der Kirchen in der Region widmet, erscheine nun in derselben Reihe ein weiteres Buch voller „faszinierender Aspekte“ christlicher Kunst. Müller (Leimen), Heimatforscher, früherer Pressesprecher und Referent der Landräte Schütz und Dallinger, erhellt die mehr als 800-jährige Tradition und erläutert die den Darstellungen zugrundeliegenden Evangelien.

Das Buch besteht auch aus mehreren weiteren Beiträgen von Autoren wie Heddesheims Pfarrer Dierk Rafflewski, die eng ineinander greifen. Michael Cramer (Stuttgart) stellt Wirken und Werk des früheren Mannheimer Krippenschnitzers Walter Ohlhäuser (1909-2005) vor, dessen Werk in der Weinheimer St. Marien-Kirche zu sehen ist.

Besondere Variante ist die in der Coronazeit entworfene XXL-Krippe

„Weihnachtskrippen sind ein wichtiger Bestandteil christlichen Glaubens und christlicher Kultur“, sagt Dallinger. Für Papst Franziskus seien sie „lebendige Helfer, die Geschichte neu zu erleben, die sich in Betlehem zu getragen hat“. Wenngleich nicht alle Gemeinden im Kreis vertreten seien, weil es nicht überall eine Krippe gebe, begegne man im Buch vielfältigen kunsthandwerklichen Stilen, die das „weihnachtliche Geheimnis in allen möglichen Materialien anregend nacherzählen“, sei es in orientalischer oder heimatlicher Darstellungsweise.

Eine besondere Variante unter den mehr als 140 beschriebenen Stallwunderszenen ist die während der Coronazeit entworfene XXL-Krippe im Comic-Stil fürs Gemeindehaus in Heddesheim. Auch Altenbach, Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Hirschberg, Ilvesheim, Ladenburg und Schriesheim sind enthalten.

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„Wie schon so oft gebührt auch diesmal mein ganz großer Dank unserer Fotografin“, sagt Dallinger. Die Rede ist von der Mannheimerin Dorothea Burkhardt (Medienzentrum Heidelberg und Landratsamt), die „tolle Aufnahmen“ beigesteuert habe. Auch beim Layout fürs Buch habe sie ihr gestalterisches Können erneut bewiesen. Lob für eine „Super-Leistung“ hören auch Ehrenamtliche vor Ort, Kirchendiener und Mesnerinnen, Erzbischof-Herman-Stiftung (Kostenzuschuss) und die Schriftleiter des Eigenverlags (Müller und Kreisarchivleiter Jörg Kreutz). Alle Gäste stimmen mit Dallinger überein: „Es ist toll geworden, regt zu Krippenbesuchen an und eignet sich wunderbar als Geschenk.“ Das Buch kostet 32 Euro (ISBN 978-3-932102-48-6).

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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