Neckar-Bergstraße

Neue Initiative gegen Rechts in Schriesheim: Gedenken am 9. November auch in Ladenburg

Von 
red/pj
Lesedauer: 

Zum Jahrestag der Pogromnacht von 1938 setzen Initiativen, Kirchen und Parteien am Donnerstag, 9. November, sichtbare Zeichen für Solidarität und Toleranz. In Schriesheim hat sich über Partei- und Kirchengrenzen hinweg ein neues Bündnis gebildet – „mit dem Ziel, für unsere Demokratie einzustehen, sie gegen rechtsextreme Tendenzen zu verteidigen und insgesamt zu stärken“, wie es in einer Mitteilung heißt. Eine Gedenkveranstaltung am Donnerstag, 19 Uhr, am Alten Rathaus in Schriesheim wird die erste Aktivität sein. Getragen wird die Initiative von der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der FDP, Freien Wählern, der Grünen Liste, der Initiative Schriesheimer Bürger, der Evangelischen sowie der Römisch-Katholischen Kirchengemeinde.

In Ladenburg laden katholische und evangelische Kirchengemeinde gemeinsam zu einem öffentlichen, ökumenischen Friedensgebet am Donnerstag, 19 Uhr, ein. Das Gebet zum Jahrestag der Pogromnacht von 1938, als es im damaligen Deutschen Reich zu organisierten Übergriffen gegen Mitbürger jüdischen Glaubens und jüdische Einrichtungen gekommen war, findet vor der Stele „Unser Auftrag!“ im Foyer des Domhofs statt. Neben den beiden Pfarrern Matthias Stößer und David Reichert gestalten Bürgermeister Stefan Schmutz, Künstlerin Gudrun Schön-Stoll und eine Musikgruppe die von der Hoffnung auf Versöhnung geprägte Andacht mit.

Es geht um ein Zeichen für Toleranz, Solidarität und den Willen zum Frieden, da das Grauen des Krieges und die Folgen von Gewalt an vielen Orten dieser Erde zutage treten. Der Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel sowie antisemitische Reaktionen in Deutschland und weltweit zeigen, wie real die Gefahr eines Wiederaufflammens judenfeindlicher Kräfte auch in Europa ist. Das Gedenken lädt ein, innezuhalten und neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu suchen. 

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen