Ladenburg

Lobdengauhalle: Sanierung statt Neubau

Es gibt Neues zu drei Trainingsstätten in der Römerstadt. Der Dachverband der Sportvereine heißt jetzt OSL – Ortsverband Sport Ladenburg

Von 
Peter Jaschke
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Die 1972 eröffnete Lobdengauhalle wird generalsaniert und nicht neu gebaut – aber erst, wenn die Drei-Feld-Halle im Römerstadion betriebsbereit ist. © Peter Jaschke

Noch dieses Jahr möchte die Stadt Ladenburg den Bauantrag für die neue Drei-Feld-Sporthalle im Römerstadion beim Landratsamt in Heidelberg einreichen. Der Druck ist groß, weil es an Sportstätten mangelt und die 1972 eröffnete Lobdengauhalle ihre besten Jahre hinter sich hat. Die alte Halle soll renoviert werden, sobald die neue vor allem für den Schulsport betriebsbereit ist. „2023 wollen wir mit dem Bau beginnen“, sagte Bürgermeister Stefan Schmutz am Donnerstag beim lokalen Dachverband der Sportvereine.

Dieses Gremium heißt künftig „Ortsausschuss Sport Ladenburg“ (OSL). Denn der bei der Gründung 1956 erdachte Zungenbrecher „Ortsausschuss für Leibesübungen“ (OAL) gilt als überholt. „Der bisherige Name ist bei jüngeren Leuten teilweise auf Unverständnis gestoßen“, sagte OSL-Chef Mark Völkel. Er wurde in der Hauptversammlung wiedergewählt und freute sich über den einstimmigen Beschluss: „Damit stellen wir uns zeitgemäßer auf“, sagte Völkel vor rund 20 Vereinsdelegierten, Mitgliedern des Gemeinderates und Vorstandsteam. Zum OSL, der erfolgreiche Sportler auszeichnet, Interessen bündelt und als Ansprechpartner dient, zählt durch sein Amt auch Bürgermeister Stefan Schmutz. Von ihm gab es einen Überblick zum Stand der sportrelevanten Planungen der Stadt.

„Der Hallenneubau ist zwingend notwendig, um die Lobdengauhalle sanieren zu können“, verdeutlichte Schmutz Zusammenhänge. Obwohl Fördermöglichkeiten rar gesät seien und Lieferketten störanfällig blieben, sehe das beauftragte Architekturbüro derzeit eine „relativ günstige Phase“, da Baufirmen Kapazitäten frei hätten. Die Kostenstruktur werde „bald festgezurrt“.

Geplant seien eine Tribüne mit 199 Plätzen sowie zwei Funktionsräume, die sich kombinieren lassen, und eine Dachterrasse, die ebenso wie das Foyer für Veranstaltungen genutzt werden könne.

Bei der 1972 eröffneten Lobdengauhalle waren zwischenzeitlich Abriss und Neubau im Gespräch. Doch inzwischen „sehen wir als Verwaltung die Vorzeichen – auch unter dem Aspekt der öffentlichen Fördermöglichkeiten – deutlicher denn je auf Generalsanierung“, so Schmutz. In einem ersten Schritt sei eine Schadstoffuntersuchung vergeben worden. Ein Baugutachten folge, um zu klären, welche Schäden vorhanden und welche Neuerungen erforderlich seien.

„Erst wenn wir mit dem Neubau der Sporthalle soweit klar sind, wachsen die Bestrebungen, die Lobdengauhalle zu sanieren“, sagte Schmutz. Wegen Schäden an dem 50 Jahre alten Betongebäude werde deshalb vielleicht noch „die eine oder andere schmerzliche Investition“ erforderlich, um den Betrieb sicherzustellen.

„In vielen Bereichen sanierungsbedürftig“ ist ebenso das 1981 eröffnete Römerstadion. Nach Gesprächen mit Vereinen, die sich für dieses Jahr ein Nutzungskonzept erhofft hatten, soll bis Ende 2022 ein Büro beauftragt werden, das Vorschläge macht, wo am dringendsten gehandelt werden muss. „Wir werden das mit dem Bau der Sporthalle koordinieren und wollen die Anlage auch mit einer teilöffentlichen Nutzung in eine gute Zukunft führen“, sagte Bürgermeister Schmutz. Der Arbeitstitel lautet „Sportpark am Römerstadion“.

Mit der künftigen Vereinssportförderung durch die Stadt beschäftige sich seit mehr als einem Jahr eine Arbeitsgruppe, die Mitte 2023 Ergebnisse präsentieren soll. „Zwischenstände in der Öffentlichkeit zu diskutieren, macht keinen Sinn“, so Schmutz. Über die neue Satzung entscheide der Gemeinderat.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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