Ladenburg

Ladenburger Jakob Wolf beim Landschaftsgärtner-Cup auf der Buga

Am Freitag wird es spannend: Wer wird Landesmeister der Landschaftsgärtner-Azubis? Mit dabei auf der Bundesgartenschau in Mannheim: Der Ladenburger Jakob Wolf (19) will sein Talent unter Beweis stellen.

Von 
Peter Jaschke
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Jakob Wolf (19) tritt beim Landschaftsgärtner-Cup an. © ERDA Gartenservice

Wer wird Landesmeister der Landschaftsgärtner-Azubis? Zum Start der Bundesgartenschau in Mannheim steht an diesem Freitag der Beruf im Mittelpunkt, der mit am meisten dazu beiträgt, den Spinelli-Park als Hauptort des Geschehens zu gestalten. Darauf ist Jakob Wolf aus Ladenburg spürbar stolz. Als Auszubildender bei „ERDA Gartenservice“ verbringt er sowieso schon gerne viel Arbeitszeit auf dem Buga-Gelände. Am Eröffnungstag darf er auch noch am Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg teilnehmen – und freut sich darüber ebenso.

„Ich fühle mich gut vorbereitet, bin aber auch ein bisschen aufgeregt, weil es vor der Fachjury und mit Publikum doch noch mal etwas anderes ist als beim Training“, sagt der 19-jährige Ladenburger im Gespräch mit dieser Redaktion. Jakob Wolf ist einer von landesweit derzeit 1475 angehenden Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern. Er hat sich für diesen etablierten Wettbewerb durch gute Noten bei der überbetrieblichen Ausbildung in Heidelberg und Kirchheim unter Teck qualifiziert. Dort geht es jeweils darum, spezifische Kenntnisse zu vertiefen – beispielsweise zu Pflanzen und Natursteinbearbeitung, aber auch zu Vermessungstechnik und Motorsägen. Zusammen mit Lilli Chiara Manzke (Ausbildungsbetrieb Gaugel, Heuchlingen) bildet Wolf nun ein Team beim Pflanzen und Pflastern. Er hatte sich bereits lange vor seinem Realschulabschluss 2020 für die vielseitige Tätigkeit im Freien entschieden.

„Ich habe schon immer gerne draußen gearbeitet, und das mit den Pflanzen hat mich auch interessiert“, erklärt Wolf, der nach Abschluss der Lehre auf Berufswanderschaft gehen will. Dass sein Vater eine Garten- und Landschaftsbaufirma betreibt und der Großvater Landwirt ist, hatte bei der Berufswahl natürlich auch eine Rolle gespielt. „Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung, weil ich den ganzen Tag draußen sein kann und nach Feierabend weiß, warum ich K.o. bin“, sagt Wolf schmunzelnd. Er arbeitet gerne körperlich: In der Freizeit kümmert er sich um seine Schafe. Und er repariert alte Mopeds.

Großes Lob vom Chef

„Weil er viel mitbringt und sehr gut drangeht, kann ich ihn nicht genug loben: Das ist ein Lehrling, wie man ihn will“, sagt Gartenbaumeister Erhard Schollenberger. Wolfs Ausbilder ist stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau und führt seinen Betrieb seit 37 Jahren. Er war „von Anfang an ein Befürworter dieser Buga“. Freilich ist dabei auch Wirtschaftliches ausschlaggebend: Laut Schollenberger ist „der halbe Betrieb auf der Buga“ tätig. Doch sieht der Gärtner ebenso den ökologischen Aspekt: „Man darf nicht vergessen, dass aus einer ehemaligen Kaserne Grün wird.“

Auch den Landschaftsgärtner-Cup sieht Schollenberger als Gewinn an: „Mit dem Nachwuchs präsentiert sich der Berufsstand auf der Buga – davon träumen andere Branchen.“ Für den Auszubildenden Wolf ist das Projekt ein Zukunftsthema: „Ich hoffe, dass die Anlage noch lange nach der Abschlussveranstaltung im Oktober viel für Mannheim bedeutet.“ Doch jetzt gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem Cup. Er und Teamkollegin Lilli Manzke haben fleißig trainiert, um sich mit fünf weiteren Teams zu messen – den Besten aus Baden-Württemberg. An diesem Freitag wird’s ernst: Es gilt, innerhalb von sieben Stunden nach Plan und allen Regeln der Technik einen kleinen Vorgarten zu bauen.

Dem Siegerteam winkt ein weiterer Buga-Auftritt: Am 14. und 15. September geht es beim bundesweiten Landschaftsgärtner-Cup in Mannheim um die Deutsche Meisterschaft als Ticket zum Ländervergleich „WorldSkills“ 2024 in Frankreich. Dann herrscht erneut Spannung im Spinelli-Park.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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