Ladenburg. Sieben 13- bis 16-jährige Mädchen aus Ladenburg und Heddesheim studieren seit fast einem Jahr das Musical „Unter uns die Angst“ ein. Vor der Premiere am Sonntag, 17. Juli, und weiteren Aufführungen haben wir sechs von ihnen, nämlich Calla, Emily, Johanna, Lilith, Nina und Paulina, bei ihren Proben im Kellergewölbe des Kulturvereins Kettenheimer Hof in Ladenburgs Mühlgasse 7 der Römerstadt besucht. Milena muss wegen eines Infekts vorübergehend passen, wirkt aber ebenso mit an dem Jugend-Musiktheater.
Als Sängerinnen der beiden Vokalensembles GirlTalk und SINGkids haben alle dank ihrer Gesangslehrerin Katrin Armani, der bekannten Ladenburger Jazzsänge
rin, zwar schon etwas Bühnenerfahrung gesammelt. „Es ist jedoch schwer und etwas ganz Neues, wie im Theater eine Rolle anzunehmen“, berichtet Emily.
„Die Idee, ein Musical zu machen, hatte ich schon lange“, sagt Diplom-Musikerin Armani. Das komme daher, dass sie mit beiden Gruppen teils auch Songs selbst schreibe. „Und da war immer so der Gedanke: Ach, wir könnten doch auch mal eine Geschichte dazu entwerfen“, erzählt sie.
Klar, dass ihre gute Freundin Anne Glombitza als Theaterpädagogin bei der Umsetzung mit im Boot ist. „Ich hatte schon länger Lust darauf, mit den Jugendlichen um Katrin zu arbeiten, weil ich mir das super vorstellen konnte und mal wieder Regie führen wollte“, sagt Glombitza und fügt begeistert hinzu: „Es macht Riesenspaß, und es ist es schön zu sehen, wie das reift.“
Handlung gemeinsam erarbeitet
Die Handlung für das Stück „Unter uns die Angst“ haben alle gemeinsam aus mehreren Vorlagen zusammengebastelt. Im Hintergrund steht die Frage, welche Ängste wir Menschen haben. „Dazu haben wir eigene chorische Elemente entwickelt und passende Songs von The Clash über Eminem bis Michael Jackson ausgesucht, die sich mit Ängsten beschäftigen und von Katrin eigens dafür arrangiert wurden“, erzählt Glombitza.
„Es geht darum, wie Ängste spürbar sind – ob körperlich oder nur seelisch und ob man das einer Person ansieht oder Angst überspielt wird“, führt Armani aus. „Das Schöne am Theaterspiel ist, dass das Publikum nicht weiß, was gespielt und was echt ist“, findet Paulina. „Ich versuche, eine Grenze zwischen meinem Privatleben und dem Theater zu ziehen, damit es nicht zu persönlich wird“, erklärt Calla. In der Gruppe sei man unter Vertrauten, doch vor Publikum fühle sich das bestimmt anders an. Dazu sagt die Regisseurin: „Es geht nicht wie im großen Theater darum, an den eigenen Gefühlen anzudocken.“ Tickets zu 16 Euro (Schüler: acht) gibt es in der Buchhandlung am Rathaus und unter www.kettenheimerhof.de.
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