Ladenburg. „Es ist angerichtet.“ Diese Worte wählt Bürgermeister Stefan Schmutz am Mittwoch beim Gespräch über das 47. Altstadtfest, das am Samstag, 10. September, und Sonntag, 11. September, stattfindet. Tatsächlich lässt sich das vielfältige Angebot der Stadt sowie von 50 Vereinen und Gastronomiebetrieben mit einem Büfett vergleichen, bei dem jede und jeder zugreifen darf. „Es hat eine Fülle und Qualität, die ihresgleichen suchen, so dass man sich 48 Stunden aufhalten und immer noch etwas Neues entdecken könnte“, versichert Schmutz.
Nach Corona-bedingter Pause seit der jüngsten Auflage 2019 sei die „Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Freunden und Bekannten einfach groß“, so Schmutz. So will er beispielsweise unter anderem den Austausch mit seinem Kollegen Manuel Müller aus der Kärntner Partnergemeinde Paternion pflegen. Der Spezialitätenstand der Österreicher gilt als beliebter Altstadtfest-Klassiker.
Größter Flohmarkt der Region mit 350 Ständen
Ebenso stark sei der „Wunsch, des einen oder der anderen, mal wieder Keller und Dachboden leer zu kriegen“. Damit spielt Schmutz auf den diesmal mit mehr als 350 Ständen wohl größten Flohmarkt der Region an. Und noch eine Konstante betont der Bürgermeister: „Nach Jahren des Wartens gibt es auch wieder einen Fassbieranstich zur Eröffnung am Samstag um elf Uhr.“ Allerdings will er „nicht verraten, wem wir diese Ehre zuteil kommen lassen“. Dies bleibe eine „kleine Überraschung“.
„Es gibt viele Wünsche, die sich auf das kommende Wochenende projizieren“, weiß Schmutz. Dazu zählt sicher auch das Begehren von zehn Betrieben, beim verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr zu zeigen, was man hat. Auch für Anstecknadeln zum Altstadtfest wirbt Schmutz. Diese Sammelstücke gibt es zu drei Euro am Feststand des Heimatbunds auf dem Marktplatz und ab sofort bei der Tourist-Info in der Stadtbibliothek, Seitenweise Bücher am Markt und Schreibwaren Zillikens.
Erlös fließt in künftige Feste
„Der Erlös des Pin-Verkaufs dient dazu, das Programm des Altstadtfestes 2023 zu unterstützen, denn Kultur ist wichtig, unterliegt aber ebenso Inflationen und wirtschaftlichen Zwängen wie andere Bereiche“, so Schmutz. Dank richtete er an alle Mitwirkenden, Sicherheitskräfte und 13 Sponsoren, weil „sie uns die Treue halten und damit ein so attraktives Programm ermöglichen“.
Dass auf den städtischen Bühnen die Musik spielt und vieles mehr, dafür sorgt erstmals Petra Liebig. Die Eventmanagerin wirble zwar schon länger für das Stadtmarketing im Rathaus, so Schmutz. Doch wegen Corona gebe sie erst jetzt ihren Einstand als Hauptverantwortliche für die Organisation des Festes.
„Ich habe die Bands für die städtischen Bühnen bereits im November angeschrieben, als den Musizierenden kaum Angebote vorlagen“, verrät Liebig auf Nachfrage, dass sie „vorausschauend und in der Hoffnung, dass uns Corona wieder lockerer feiern lassen wird, schon früh Vorbereitungen getroffen“ habe.
So sorgen mit T-Band (Schriesheim) und Who2ladies (Schwetzingen) am Samstag- und Sonntagabend zur jeweils besten Uhrzeit zwei Garanten für gute Stimmung auf der Hauptbühne am Marktplatz.
Musik endet auf Marktplatz früher
Dort endet die Musik aus Rücksicht auf einen vor Jahren mit Anwohnern geschlossenen Kompromiss am Samstag um 23 Uhr (Ausschank bis ein Uhr). Das gilt auch für den Bischofshof, wo am ersten Abend Funk-Kartell auftritt, für den Pfarrgarten mit der Metal-Band Dawedda bei „Rock at Church“ und Jazz im Waldpark, während an nicht-städtischen Bühnen wie am Domhof und gegenüber Sebastianskapelle am ersten Abend bis 24 Uhr Musik ist.
In der Gerberstiege bleibt es still, da sich der zuletzt bewirtende Verein auf den Marktplatz konzentriert. Dafür kommt erstmals der Waldpark als ruhigere Alternative ins Spiel, wo die dort ansässige Kulturinitiative lokale Jazzgrößen und Tübinger Saxofonisten zu Gast hat.
Umweltfreundlichkeit bei Planung im Blick
An beiden Tagen gibt es ebenso im Grünen an der Deichwiese Hüpfburgen, Baseball-Schnupperaktionen und Aufführungen für Kinder. Da es sich überall um Veranstaltungen unter freiem Himmel handle, gehe man unter den derzeitigen Bedingungen von einem relativ geringen Infektionsrisiko aus. „Aber jeder ist im Hinblick auf das vorbeugende Tragen einer Maske für sich selbst verantwortlich“, betont Bürgermeister Schmutz zu den Corona-bedingten Sicherheitsvorkehrungen.
Was Verantwortung betrifft, ist für Bürgermeister Schmutz auch die Umwelt ein Thema beim Altstadtfest: „Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, Fahrräder oder den Öffentlichen Personennahverkehr intensiv zu nutzen, um das Verkehrschaos gering zu halten.“ Zur Unterstützung fahren am Wochenende dafür Sonderbusse (www.dbregiobus-bawue.de). Räder dürfen in großer Zahl auf der Wiese am Neckartorplatz abgestellt werden. Alle Infos und die Ladenburg-App für das Handy gibt es online auf www.ladenburg.de.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ladenburg_artikel,-ladenburg-ladenburg-verspricht-ueberraschung-beim-fassbieranstich-_arid,1993009.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.ladenburg.de