Nachruf

Ladenburg trauert um Helmut Kinzig

Jahrzehntelang hat sich Helmut Kinzig für seine Heimatstadt Ladenburg engagiert, sei es im Gemeinderat, bei der Sängereinheit oder in der Kolpingsfamilie. Jetzt ist er im Alter von 86 Jahren verstorben

Von 
Peter Jaschke
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Unvergessen: Helmut Kinzig als Leierkastenmann. © Peter Jaschke

Am vergangenen Samstag früh ist der Ladenburger CDU-Altstadtrat Helmut Kinzig im Alter von 86 Jahren gestorben. „Der Helmut war die Sängereinheit“, sagen Aktive des Gesangvereins von 1883, den Kinzig vor der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden im Jahr 2002 rund 30 Jahre geleitet hatte – so lange wie bisher keine Person vor und nach ihm. In seine Amtszeit fiel die Einweihung des Ratskellers. Das Vereinsheim war 1985 nach zweijähriger Ausbauzeit und über 3000 Arbeitsstunden in Eigenleistung fertiggestellt worden. Der damalige Bürgermeister Reinhold Schulz hatte der Sängereinheit zum 100-jährigen Bestehen angeboten, den Ratskeller zu nutzen. Auch auf die Gründung des Frauenchors im Jahr 1987 war der Schreiner, Mitarbeiter bei Mercedes-Benz Mannheim und Betriebsrat der Ladenburger Firma Total stets stolz.

Ab 1968 engagierte sich das aktive Mitglied der örtlichen Kolpingsfamilie nebenberuflich als Hausmeister des Johannes-Kindergartens (Weststadt). Zusammen mit Ehefrau Anneliese diente er bis zur Profanierung der St. Johannes-Kirche auch als Mesner. Schockiert reagierten beide, als sie die Dienstwohnung verlassen mussten und die Kapelle bald darauf abgerissen wurde. Unvergessen bleiben auch Kinzigs närrische Seite und sein Bänkellied „Das sagen alle Leute“: Ab 1953 bildete der Ladenburger Dialekt-Experte zusammen mit Franz Beckenbach „Die Ki-Be-Las“ (Kinzig-Beckenbach-Ladenburg). Das Duo gehörte zur örtlichen Fasnacht wie die Sängereinheit zum kulturellen Leben in der Stadt. 

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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