Kommunalpolitik

Ladenburg: Gemeinderat entscheidet über Freibadsanierung

Der Ladenburger Gemeinderat entscheidet über die Freibadsanierung für 9,4 Millionen Euro und neue Stolpersteine.

Von 
Peter Jaschke
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Die künftigen Freibadbecken in Ladenburg aus der Vogelperspektive sahen die Besucher der Bürgerinformation im Gymnasium. © Peter Jaschke

Ladenburg. An diesem Mittwoch, 24. September, 18 Uhr, steht im Domhofsaal eine entscheidende Sitzung des Ladenburger Gemeinderats an. Im Mittelpunkt der Tagesordnung steht die umfassende energetische und bauliche Sanierung des Ladenburger Freibads – ein Projekt, das mit insgesamt 9,4 Millionen Euro veranschlagt ist. Abzüglich einer großzügigen Bundesförderung aus dem Jahr 2022 wird die Belastung für die Stadtkasse bis 2027 auf 6,6 Millionen Euro reduziert, wie diese Redaktion bereits berichtete.

Zusätzliche Kosten und geänderte Bauzeitenpläne

Ein Kostenfaktor von zusätzlichen 136.000 Euro ergibt sich daraus, dass die beauftragten Büros BZM Architekten Matthias Marhöfer und Aqua Consult Tino Krebs Teile einer früheren Leistungsphase intensiv nach- und neu erarbeiten mussten. Es ist davon auszugehen, dass der Gemeinderat mehrheitlich für die Sanierung stimmen wird, um die bedeutendste Freizeiteinrichtung der Stadt zukunftsfähig zu machen. Die Planung sieht vor, die Badesaison 2026 um sechs Wochen zu verkürzen, um frühzeitig mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Aufgrund der Komplexität der Sanierung, möglicher Witterungseinflüsse und der eingeschränkten Verfügbarkeit spezialisierter Firmen bleibt das Freibad in der Saison 2027 geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für Mai 2028 geplant.

Erinnerungskultur: Neue Stolpersteine für Ladenburg

Ein weiteres bedeutendes Thema ist die Verlegung zusätzlicher Stolpersteine zur Erinnerung an das jüdische Leben in Ladenburg. Die Stadtverwaltung schlägt vor, sechs neue Pflastersteine mit Messingtafeln und biografischen Angaben vor der Neuen Anlage 1 und der Schwarzkreuzstraße 8 zu verlegen. Diese sollen an die Familie Kapustin erinnern und werden vom Arbeitskreis jüdische Geschichte mit einer Spende unterstützt. Die Anwohner stehen geschlossen hinter dieser Initiative, und möglicherweise wird ein Nachfahre der Familie Kapustin bei der Verlegungszeremonie im November anwesend sein. Aktuell gibt es in Ladenburg 42 Stolpersteine, die an das jüdische Erbe der Stadt erinnern.

Klimaschutz trifft historisches Stadtbild: Photovoltaik im Fokus

Auf der Agenda folgt die endgültige Beschlussfassung über die geänderte Altstadtsatzung als örtliche Bauvorschrift. Aufgrund der Klimaschutzvorgaben des Landes dürfen Kommunen nicht mehr verbieten, dass Photovoltaikanlagen betrieben werden. Die Stadt Ladenburg betont, dass man weiterhin versuchen wird, die Installation solcher Anlagen im Einklang mit dem historischen Stadtbild zu gewährleisten.

Stadt unterstützt Bauprojekt durch Sonderverfahren

Zusätzlich plant ein privater Bauherr den Bau eines Wohngebäudes auf dem unbebauten Grundstück an der Ecke Schwarzkreuzstraße und An den Martinsgärten. Da der Bebauungsplan „Sandgewann 1“ aus dem Jahr 1975 hier keine überbaubare Fläche vorsieht, unterstützt die Stadt das Projekt zur Innenentwicklung durch ein vorhabenbezogenes Verfahren. Der Vorhabenträger übernimmt alle Kosten. Abschließend wird der Bebauungsplanentwurf für den „Bahnhofsvorplatz“ zur Beschlussfassung vorgelegt.

Weitere Themen der Sitzung umfassen außerplanmäßige Ersatzbeschaffungen der Freiwilligen Feuerwehr, darunter vier Defibrillatoren (AED-Geräte), sowie verschiedene Auftragsvergaben. Für rund 51.700 Euro soll etwa die Ausfallsicherheit der Verwaltungsrechner durch zwei identische Serversysteme erhöht werden.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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