Gemeinderat

Ladenburg braucht Trafostation für Sporthalle und Freibad

Die Kommunalpolitiker diskutieren weiter über die Freibad-Sanierung. Aktuell ging es um die Stromversorgung und die Verkleinerung des Nichtschwimmerbeckens.

Von 
Peter Jaschke
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Das Nichtschwimmerbecken (rechts auf dem Foto von 2023) soll zur Sanierung des Freibads nach jetzigem Planungsstand separiert und um die Hälfte verkleinert werden. © Stadt Ladenburg

Ladenburg. Der Gemeinderat in Ladenburg hat am Mittwoch erneut über das Thema Freibad diskutiert. Die Stadt muss für 236.000 Euro eine Trafostation am Römerstadion bauen. Diese ist für den geplanten Energieverbund zwischen der Photovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Sporthalle und dem Schwimmbad erforderlich. Bürgermeister Schmutz erklärte kopfschüttelnd, dass die Durchleitung des Solarstroms auf diesen wenigen Metern des öffentlichen Netzes „rechtlich in Deutschland nicht möglich“ und deshalb eine eigene Leitung mitsamt Trafo zu bauen ist.

Unter dem Punkt „Verschiedenes“ regte Stadtrat Thomas Lohmann (BfL) an, die Kostenschätzungen zur Freibadsanierung „transparenter zu machen“ und vom Projektsteuerer neutral überprüfen zu lassen. Es werde, so Lohmann, in der Bürgerschaft „vielfach kritisiert“, dass das Nichtschwimmerbecken stark verkleinert werden soll. Schmutz verteidigte die Pläne: „Die favorisierte mittlere Variante ist ein Kompromiss zwischen dem, was alle sich wünschen, und dem, was wir ursprünglich ausgeben wollten“.

Parkraumkonzept für die Altstadt und einige Randbereiche soll kommen

Das Gemeindeparlament hat einstimmig den Weg frei gemacht für ein mit Landesmitteln förderbares Parkraumkonzept in der Altstadt und ausgewählten Randbereichen (wir haben berichtet). „Das ist der Anfang eines längeren Prozesses zu einem sensiblen und emotionalen Thema mit ganz unterschiedlichen Interessen verschiedener Gruppen, die wir noch beteiligen wollen“, sagte Bürgermeister Stefan Schmutz. In der Fragerunde eingangs der öffentlichen Sitzung regte ein Bürger an, bei der Umsetzung „nicht zu viele Stellflächen verloren gehen“ zu lassen, weil in der Altstadt auch viele Ältere wohnten, die dort „ihre Parkplätze brauchen“.

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Corina Busalt
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Ein neues elektrisch betriebenes Müllfahrzeug wird angeschafft

Ein weiteres Thema war die Abfallentsorgung. Im Stadtgebiet hat der zuständige Bauhof 132 Anfahrpunkte abzuarbeiten. Das sind Müll- und Hundekoteimer, Hundekottütenboxen, Pizzakartonbehälter und Spielplätze. „Das ist viel Holz, und das sage ich allen, die sich mehr Mülleimer wünschen“, so Bürgermeister Schmutz. Aktuell gibt's auch noch technische Probleme beim Sammelfahrzeug. Der TÜV empfiehlt laut Verwaltung die Stilllegung. Ihrem Vorschlag, den bei den Etatberatungen beschlossenen Sperrvermerk für einen Ersatz des 2018 angeschafften StreetScooters aufzuheben und ein neues elektrisch betriebenes Fahrzeug für 52.000 Euro anzuschaffen, folgte das Gremium. Das Ford-Modell habe eine fürs Müllaufkommen in Ladenburg passende Kapazität und Ausstattung, um täglich rund ein Drittel der 132 Anfahrpunkte zu bewältigen. Die übrigen würden bis zu dreimal in der Woche und zusätzlich nach Bedarf angefahren. Hinzu komme die vermehrte Entsorgung von wildem Müll. Hierbei löhne die Allgemeinheit für die Verursacher, so Schmutz.

Mehr als 70 Prozent der Anträge aus dem Parlament werden umgesetzt

Eine von Ratsfraktionen gewünschte Übersicht aller ihrer Anträge seit 2019 ergibt, dass die Verwaltung mehr als 70 Prozent davon umgesetzt hat. „Das ist ein hoher Wert, der zeigt, dass wir Ratsbeschlüssen in einer sehr hohen Frequenz nachgehen“, betont Schmutz. Die Liste wolle die Verwaltung künftig etwa halbjährlich fortschreiben. Seitens der Antragsteller gratulierte Karl-Martin Hoffmann (CDU), und Jennifer Zimmermann (Grüne) stellte fest: „Die Stadt nimmt unsere Anträge ernst.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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