Ladenburg

Ladenburg: Ausschuss muss Photovoltaikanlage ablehnen

Wegen der aktuellen Altstadtsatzung hat der Technische Ausschuss eine gepante Photovoltaikanlage in der Ladenburger Altstadt ablehnen müssen. Die Verwaltung hat aber bereits den Auftrag, an Änderungen der Satzung zu arbeiten.

Von 
Peter Jaschke
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Während Solaranlagen wie diese in der Südstadt kein Problem sind, verbietet dies die aktuelle städtische Gestaltungssatzung im Bereich der Altstadt. © Peter Jaschke

Ladenburg. Als der Technische Ausschuss (TA) des Ladenburger Gemeinderats am Mittwochabend den Befreiungsantrag für eine vom Straßenraum aus sichtbare Photovoltaikanlage in der Altstadt bei einer Stimmenthaltung ablehnt, hält es Jürgen Sattel kaum noch auf seinem Besucherstuhl. Später wendet er sich, immer noch aufgebracht, an den Berichterstatter dieser Redaktion.

Sattel erklärt, dass er es zwar richtig finde, solche Anträge abzulehnen und zum Schutz der historischen Substanz und der Dachlandschaft konsequent auf die Altstadtsatzung zu pochen, wie es auch Stadtbildpfleger Egon Lackner in der Sitzung betont habe. Doch sei es, findet Sattel, dringend an der Zeit, dass die Stadt außerhalb des historischen Siedlungskerns Alternativen für Altstadt-Hausbesitzer schaffe – etwa mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Ihm selbst ergehe es nämlich so, dass ihm jegliche staatliche Förderung und Kostenersparnis entgehe, weil er auf seinem Altstadthausdach keine Solaranlage errichten kann. Wer keinen dicken Geldbeutel habe, dem müsse vor steigenden Energiepreisen bange sein. Wie diese Redaktion berichtete, hat der Gemeinderat die Stadt bereits einstimmig damit beauftragt, mögliche Veränderungen vorzuschlagen.

Einhellige Zustimmung findet dagegen der geplante Wiederaufbau eines Holzständer-Pavillons, den der Förderverein für das Haus am Waldpark und die Altenpflege in Ladenburg einst gestiftet und errichtet hatte. „Darüber werden die Bewohnerinnen und Bewohner sehr glücklich sein, denn sie vermissen den Pavillon sehr“, sagt Gudrun Ruster (Freie Wähler).

Der Gemeinderat hat die Stadt bereits damit beauftragt, mögliche Veränderungen der Altstadtsatzung vorzuschlagen

Wegen des Umbaus der Johanniter-Einrichtung hatte das als schattiger Rast- und Singplatz dienende Gartenhäuschen vor längerer Zeit abgebaut werden müssen. Wie Rathausmitarbeiter Götz Speyerer ausführt, habe man „in direkter Nähe des Bachlaufs einen ganz guten Platz gefunden, um den Rundpavillon in ähnlicher Art wie gehabt aufzubauen“.

Und auch im angrenzenden Reinhold-Schulz-Waldpark geschieht etwas: „Die Aufwertung ist uns ein Anliegen“, sagt Bürgermeister Stefan Schmutz. So seien unter anderem die private Draußenschule eröffnet, das Wegenetz erneuert und wucherndes Brombeergestrüpp gerodet worden.

Über künftig naturnahe Hecken, Wildrosen vor ökologisch wertvollem Totholz und insektenfreundliche Staudenbeete, für die die BUND-Ortsgruppe die Patenschaft übernimmt, informiert die fürs städtische Grün zuständige Iris Lipowsky. Während der Verein „Wir für Ladenburg“ 1200 Euro für Rosen und Ahornbaum sowie BUND-Chefin Gabi Lux einen Faulbaum stifteten, suche man für bis zu zwei Sitzbänke noch Spender, so Rathausmitarbeiterin Lipowsky.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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