Ladenburg

Kunstverein in Ladenburg hat eine neue Vorsitzende

Silke Peters hat einiges vor sich: Die neue Vorsitzende des Ladenburger Kunstvereins möchte noch mehr Kooperationen anregen, aber auch die Jugendarbeit ausbauen. Ganz besonders lobt sie ihr Team.

Von 
Peter Jaschke
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Silke Peters, hier beim Besuch der Ausstellung eines Mitglieds, ist die neue Vorsitzende des Kunstvereins Ladenburg. © Peter Jaschke

Der vor zehn Jahren gegründete Kunstverein Ladenburg (KVL) hat eine neue Vorsitzende: Silke Peters ist die Nachfolgerin von Wiebke Hünermann-Neuert. Das ist das Ergebnis einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit 25 von insgesamt 98 Mitgliedern. Die Ladenburgerin Peters hatte 22 Ja-Stimmen auf sich vereinigt. Als Künstlerin (www.Art-ist-home.de) gibt die neue KVL-Chefin „totem Holz eine neue Form und eine zweite Chance, beachtet zu werden“. Als Vorsitzende will Peters mit ihrem Team „mehr mit allen Kulturschaffenden in der Stadt zusammenarbeiten“.

„Von allen kam bei unserem ersten Treffen das Signal herüber, sich miteinander vernetzen zu wollen“, erklärt Peters im Gespräch mit dieser Redaktion und nennt an weiteren Beteiligten Kettenheimer Hof, Kulturwerkstatt Am Sägewerk, Theaterinitiative Ladenburg (TiL), Theaterprojekt spielART und „vielerorts - Literatur in Ladenburg“. Auch der KVL setze auf mehr Kooperation, was künftige Projekte betreffe.

Begegnung der Kunstformen?

„Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass eine Kunstausstellung wunderbar mit Literatur funktioniert“, sagt Peters. Sie denkt aber auch an gemeinsame Aktionen von Künstlern mit Schülern aus dem Kunst-Leistungskurs am örtlichen Gymnasium. Generell ist Jugendarbeit ein weiteres Ziel des neuen Vorstands. Dazu gehören Vizechefin Eva Hestermann-Beyerle (Schriesheim), Kassenwartin Nanette Besson sowie Schriftführerin Liane Thieme und Webmaster Martin Ziegler (alle Ladenburg). Wie Peters, Hestermann-Beyerle und Besson ist der junge Beisitzer und Künstler Paul Richard Keller (Heidelberg) neu im Team.

„Es geht uns darum, auf breiter Front Hemmschwellen abzubauen“, sagt Silke Peters. Man wolle den Leuten die eventuell vorhandene Scheu nehmen, Ausstellungen zu besuchen und sich mit Kunst auseinanderzusetzen. „Künftig wollen wir mehr an die Öffentlichkeit gehen, auf Plakaten Werbung betreiben und auch deutlich machen, dass der Eintritt zu unseren Schauen frei ist“, nennt die neue Vorsitzende weitere Schritte, um den KVL bekannter zu machen. Peters selbst ist seit anderthalb Jahren Mitglied. Sie sei öfter angesprochen worden, ob sie das Führungsamt übernehmen wolle. Sie sei nun fürs Administrative zuständig, während Hestermann-Beyerle den künstlerischen Bereich verantworte.

„Es herrscht eine tolle Harmonie im Vorstand“, zeigt sich Peters begeistert von der Zusammenarbeit, die bald ein noch zu bestimmender Kunstbeirat verstärken soll. Peters sieht sich als „absolute Teamplayerin“ und freut sich auf die anstehenden Aufgaben: „Ich mag diesen Verein einfach, und es ist eine tolle Sache, mit Kunst zu arbeiten.“ Zwischen ihrer Amtsvorgängerin und dem neuen Team gibt es nach Auskunft von Peters „Null böses Blut“.

Verein von internationalem Rang

Es habe in den vergangenen Jahren einfach zu viel Arbeit allein auf den Schultern von Hünermann-Neuert gelastet. Dass sie das so nicht länger leisten könne, habe die 79-Jährige selbst immer wieder angesprochen. Vor acht Jahren hatte die frühere Gymnasiallehrerin – in Ladenburg auch bekannt als Aktive der überparteilichen Initiative „Wir Gegen Rechts“ – die KVL-Führung vom Gründungsvorsitzenden Wolfgang Luppe übernommen. In ihrer Amtszeit stellten international bekannte, junge Leute wie Hirofumi Fujiwara und AINO sowie Kreative von überregionalem Rang wie beispielsweise Julia Sossinka und Patricia Lambertus in Ladenburg aus. „Ihr extremes Engagement hat den KVL zu dem gemacht, was er heute ist, nämlich ein anerkanntes Mitglied im Dachverband ADKV, also der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine“, sagt Peters und fügt hinzu: „Darauf sind wir sehr stolz und möchten das auch in dem Sinne weiterführen.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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