Geschichte

Kreisarchiv Ladenburg zeigt Gesangbücher aus fünf Jahrhunderten

Diese Ausstellung ist außergewöhnlich und gibt Einblick in 500 Jahre Kirchengeschichte: Gesangbücher der evangelischen und katholischen Kirche werden noch bis Anfang November im Kreisarchiv Ladenburg gezeigt

Von 
red
Lesedauer: 
Landrat Stefan Dallinger (l.) überreicht Herbert Kempf die silberne Ehrenmedaille des Rhein-Neckar-Kreises. © Dorothea Burkhardt/Rhein-Neckar-Kreis

Ladenburg. Mehr als 60 historische Gesangbücher aus den vergangenen 500 Jahren sind noch bis zum 2. November im Kreisarchiv im Ladenburg zu sehen. Offiziell eröffnet wurde die Ausstellung von Landrat Stefan Dallinger, der auf die Zeitlosigkeit vieler Kirchenlieder hinwies: „Musik ist zeitlos, wenn sie unsere Seelen anspricht. Musik ist aber genauso Ausdruck der Zeit, die sie umgibt. Und deshalb freue ich mich nun auf die Ausstellung 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch.“

Kurator Herbert Kempf und Pfarrerin Dorothee Löhr (Mannheim-Feudenheim) übernahmen im Anschluss die Einführung. Kempf erläuterte, dass die ersten evangelischen Gesangbücher vor 500 Jahren gedruckt wurden. Tausende Ausgaben folgten und prägten bis heute die evangelische Kirche. Die Ausstellung „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ spiegelt nun auf einzigartige Weise die Verbindung von Musik und Religion wider, deren Exponate aus der Sammlung von Herbert Kempf stammen.

Einladung zu einer spannenden ökumenischen Zeitreise

Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem südwestdeutsche Gesangbuchausgaben vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, die zugleich die konfessionellen Entwicklungen in dieser Region aufzeigen. Neben evangelischen Gesangbüchern werden ebenso katholische Liederbücher ausgestellt, die die Ausstellung zu einer spannenden „ökumenischen Zeitreise“ machen.

Schon in seiner Begrüßung hatte Landrat Dallinger zuvor darauf hingewiesen, dass die aktuelle Ausstellung nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Herbert Kempf und dem Rhein-Neckar-Kreis ist. Für seine Verdienste um den Landkreis bekam Herbert Kempf deshalb die Silberne Ehrenmedaille des Rhein-Neckar-Kreises verliehen. „Herbert Kempf ist der Mann, der uns alle begeistert hat mit seinen Ausstellungen hier im Kreisarchiv. Und es ist der Mann, dem es wichtig ist, seine Sammlung nicht nur im stillen Kämmerlein zu verwahren, sondern der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, sagte der Landrat.

Dallinger bezeichnete Herbert Kempf als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der seine Sammlung der Forschung und Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchte. Aus diesem Grund übereigne er seine umfangreiche und bedeutende Privatsammlung sukzessive dem Rhein-Neckar-Kreis. „Es ist für uns ein Glücksfall, dass Sie das historische Gedächtnis des Rhein-Neckar-Kreises mit Ihrer Sammlung bereichern. Und deshalb gebührt Ihnen in diesem Rahmen heute die Verleihung der Silbernen Ehrenmedaille des Rhein-Neckar-Kreises“, dankte Dallinger dem Kurator Herbert Kempf.

Die Ausstellung ist bis zum 2. November jeweils montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr. Führungen werden am 14. August, 11. September und 9. Oktober angeboten. Gruppenführungen sind außerdem nach Vereinbarung jeweils während der Öffnungszeiten möglich (Kontakt: Telefon 06221/522-7740, E-Mail: kreisarchiv@rhein-neckar-kreis.de). Der Eintritt ist frei. 

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen