Kinderbetreuung

Kita Brenngässel in Ladenburg unter neuer Regie

Die Kita Brenngässel im Wohngebiet Weihergärten hat den Betreiber gewechselt - und bleibt vorerst ein Provisorium. Warum das alles gute Nachrichten sind, erklären die Verantwortlichen beim Pressetermin

Von 
Peter Jaschke
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Das Team um Janine Hauck (3.v.l.) freut sich mit Pfarrer, Diakonin und Bürgermeister auf die Kita. © Jaschke

Ladenburg. Die evangelische Kirchengemeinde hat jetzt in Ladenburg offiziell die Kita Brenngässel im Wohngebiet Weihergärten übernommen. Diese mobilen Raumeinheiten hatte die Stadt Ende März 2023 eröffnet, um darin die Zeit bis zur Eröffnung des Kindergartens „Gänsäcker“ des Trägervereins Postillions zu überbrücken. Die Einrichtung im benachbarten Neubaugebiet Nordstadt-Kurzgewann ist seit Ende Januar in Betrieb. Die nach wie vor umfänglich ausgestatteten Container im Brenngässel befinden sich nur einen Katzensprung vom bestehenden evangelischen Anne-Frank-Kindergarten entfernt.

„Das sind sehr schöne, helle Räume, wo man das Wohlfühlen für die Kinder leicht herstellen kann“, sagt Janine Hauck als Einrichtungsleiterin im Brenngässel strahlend. Pfarrer David Reichert freut sich im Namen des Kirchengemeinderats beim Pressetermin am Dienstag, dass Haucks Team schon vor Ort ist, um die Eingewöhnung der ersten Kinder in der bis zu zwölfköpfigen Kleingruppe im Krippenbereich zu leisten. Erzieherin Haucks Fachkolleginnen sind aktuell Miriam Schönherr und Ange Maryline Kouassi. Insgesamt sollen laut Christa Lehner vom evangelischen Kirchenbezirk am Ende 20 Plätze für Drei- bis Sechsjährige sowie zehn Plätze für unter Dreijährige samt weiterem Personal zur Verfügung stehen. Die Anmeldung läuft übers zentrale Vormerksystem der Stadt.

Erneut dienen die Räume zur Überbrückung. Diesmal solange, bis das Mehrgenerationenwohnprojekt Vielfalt im Neubaugebiet Nordstadt-Kurzgewann startklar ist. Dass die Kirchengemeinde dessen Kita übernehme, sei schon seit fünf Jahren geplant, wie Reichert ausführt. Kürzlich hat die Oekogeno-Viefalt, wie die Genossenschaft mittlerweile heißt, angekündigt, Ende 2024 das Grundstück an der Weinheimer Straße kaufen, 2025 den Bauantrag stellen und 2026 mit dem Bau beginnen zu wollen. Da vor Ende 2027 kaum mit dem Umzug der Kita zu rechnen ist, findet es Reichert nun „umso schöner, dass die Stadt angefragt hat, ob wir nicht schon zum Kindergartenjahr 2024/25 beginnen wollen“. So sei es früher möglich, die auch in „unserem christlichen Menschenbild verankerte Vielfalt zum Ausdruck zu bringen“.

Das findet Diakonin Bärbel Fichtner ebenso hilfreich: Um gute pädagogische und religionspädagogische Arbeit zu machen, könne in der Anfangszeit auf eine Kooperation mit dem Anne-Frank-Kindergarten zurückgegriffen werden. Für Bürgermeister Stefan Schmutz steht fest: „Die Einrichtung im Brenngässel verdient es, mitsamt Spielplatz vor der Tür weitergenutzt zu werden, weil sie gar nicht aussieht wie ein Provisorium und weil wir immer noch Bedarf haben an Betreuungsplätzen.“ Obendrein sei es geradezu ideal, wenn zur Eröffnung der Vielfalt in der Nordstadt eine bereits gewachsene Einrichtung einziehe. Claudia Schmitt, zuständige Fachbereichsleiterin im Rathaus, genießt die „Entspannung, nicht nur zu 100 Prozent Kinderbetreuungsplätze anbieten, sondern auch vielfältige Angebote machen zu können“, wo bisher Mängelverwaltung gewesen sei. Schmutz bekräftigt: „Es ist erleichternd, endlich vor die Planung zu kommen und nicht länger mit der Nachfrage zu wachsen.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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