Ladenburg. „Das ist eine tolle Idee“, sagt Helmut Augustin zum Ort der Menschenrechte in Ladenburg. Der Vizechef der Stiftung der Sparkasse Rhein-Neckar Nord findet die Initiative von Bernd Schuhmacher wichtig: „Wenn es um Menschenrechte geht, sollte man das Bestmögliche tun, um nachdrücklich darauf hinzuweisen“, so Augustin. Besonders gefalle ihm, dass sich der Standort der 16 geplanten Kunststelen am Schulweg und einer auch sonst belebten Stelle entlang der historischen Bleiche an der Stadtmauer befindet.
Die Übergabe des symbolischen Spendenschecks in Höhe von 5000 Euro passt auch vom Datum her: Hatte doch am 4. Juli vor 246 Jahren in den USA die Unabhängigkeitserklärung wie kaum ein anderer Text der modernen Politikgeschichte die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Volkssouveränität prägnant und für viele bis heute unübertroffen als Signal zur Umsetzung der Aufklärungsideale verkündet.
Für Schuhmacher ist diesbezüglich jedoch bis heute und ebenso hierzulande noch einiges zu tun: „Das Thema Menschenrechte beginnt auch bei uns schon im Alltag.“ Deshalb habe er dieses Projekt mit seinen „Freunden vom überparteilichen Bündnis ,Wir gegen Rechts’ auf die Schiene gesetzt“. Schuhmacher betont: „Bürgermeister Stefan Schmutz hat uns von Anfang an vorbehaltlos unterstützt und alle Schwierigkeiten mit durchgestanden“. Inzwischen stünden 30 Vereine, Parteien, Initiativen und Kirchen mit jeweils mindestens 150 Euro hinter dem 50 000-Euro-Projekt, das je hälftig durch Spenden und Stadt Ladenburg getragen werde. Die Sparkassen-Stiftung sei ein wichtiger Anstoßgeber.
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„Wir wollen mit unserem Engagement stets andere ermutigen mitzumachen“, bekräftigt Melanie Magin als Geschäftsführerin. Für Schmutz ist aber auch klar: „Das war alles kein Selbstläufer, und ohne Bernd Schuhmacher würden wir heute hier nicht stehen.“ Inzwischen sei das Vorhaben finanziert. Nach der Sommerpause soll das vom bekannten Ladenburger Künstler Hans-Michael Kissel ersonnene Kunstwerk aus Corten-Stahl entstehen. Noch müsse das Material aus Frankreich etwas rosten, doch hofft Schmutz, „dass wir es im letzten Quartal realisieren können und damit die Menschenrechte zum Thema machen“.
Der Standort sei gewählt worden, weil dort die hiesige Menschenrechtsgruppe Amnesty International bereits anlässlich der 1900-Jahr-Feier der Römerstadt 1998 erstmals und 2005 erneut jeweils temporär eine „Allee der Bürger- und Menschenrechte“ installiert hatte.
Von Aktionen inspiriert
Von diesen Aktionen sieht sich Schuhmacher inspiriert, findet aber: „Das muss dauerhaft sichtbar sein.“ Verstießen doch neben Alltagsrassismus auch Mobbing, sexualisierte Gewalt und Homophobie tagtäglich gegen Menschenrechte. Stiftungsvorstand Augustin sieht es so: „Die Wahrung von Menschenrechten ist auf ganz einfache Nenner wie Freundlichkeit, Rücksicht, Empathie und Verständnis zu bringen.“