Frühere Ladenburgerin und Holocaust-Überlebende Ruth Steinfeld erhält Bundesverdienstkreuz

Ladenburg. Die frühere Ladenburgerin Ruth Steinfeld, heute in den USA lebend, erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Diese Auszeichnung, verliehen bereits am 3. Juni, ehrt ihr Engagement für Aussöhnung und gegen das Vergessen des Holocaust, wie ein Sprecher des Bundespräsidialamtes bestätigte. Generalkonsul Kai Hennig wird den Orden am 19. Oktober im Holocaust Museum Houston der 92-jährigen Zeitzeugin überreichen.

Ruth Steinfeld gründete Holocaust-Museum in Houston

Die Gründung dieses Museums war ein bedeutender Meilenstein in Steinfelds Lebenswerk. Zusammen mit ihrer Schwester Lea Weems, die 2008 verstarb, trieb sie die Errichtung des Museums maßgeblich voran und prägte dessen Entwicklung seit der Eröffnung 1996 als Vorstandsmitglied entscheidend.

Ihr Engagement richtet sich nicht nur auf die Vergangenheit, sondern vor allem auf die Zukunft. Sie kämpft aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz. Das Bundespräsidialamt betont, dass ihre Botschaft der Versöhnung und Hoffnung bei Menschen aller Altersgruppen und Herkunft Gehör findet und sie zu einer der bedeutendsten Stimmen der Holocaust-Erinnerungsarbeit in den USA macht.

Themen der Woche

Welche Themen haben Mannheim diese Woche bewegt? Die 7 wichtigsten Nachrichten der letzten 7 Tage in unserem Wochenupdate inkl. Veranstaltungstipps – jeden Samstagvormittag.

Abonnieren Vorschau

Geboren in Sinsheim, kamen Ruth und ihre Schwester als Kinder nach Ladenburg. Von dort aus wurde die jüdische Familie in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Nur die Mädchen überlebten und gelangten später nach Houston. In der texanischen Metropole gründete Ruth Steinfeld eine Familie, führte erfolgreich einen Friseursalon und lebt bis heute dort. Seit 2021 ist sie Mitglied der französischen Ehrenlegion.