Ladenburg. Dass eine ortsansässige Fachfirma die Pflege der Grünflächen auf dem Ladenburger Friedhof übernehmen soll, gibt vielen Besuchern ein gutes Gefühl. Nachdem der örtliche Gärtner Heiko Freund angekündigt hatte, sich aus der Pflege von Wegen, Wiesen, Plätzen und städtischen Anlagen zurückzuziehen, war nach einer europaweiten Ausschreibung der Arbeiten eine Firma mit Hauptsitz in Lüdenscheid zum Zuge gekommen. Seitdem wirkt die Grünanlage, darunter auch das „Schmetterlingsgrabfeld“ für früh verstorbene oder totgeborene Kinder, zunehmend ungepflegt – abgesehen von den Grabstellen, die Freund nach wie vor betreut.
Inzwischen tut sich etwas: Im Technischen Ausschuss (TA) des Gemeinderats, der am Mittwoch, 9. April, um 18 Uhr im Rathausraum Paternion tagt, sollen die Mäh-, Hack- und Schneidearbeiten neu vergeben werden. Allerdings für rund 50.000 Euro mehr als die im April 2024 vom Rat bewilligten 48.400 Euro. Die Kostenerhöhung soll bei der laufenden Neuberechnung der Friedhofsgebühren berücksichtigt werden, teilt die Stadt mit. Zum Hintergrund heißt es in der Beschlussvorlage: „An einer vergaberechtlich möglichen Verlängerung des Auftrags für die aktuelle Saison war das Unternehmen nicht interessiert.“ Jene Firma habe den Pflegevertrag Anfang März gekündigt.
Bei einer beschränkten Ausschreibung seien vier Fachfirmen zur Angebotsabgabe aufgefordert worden. Drei Unternehmen hätten reagiert und Preise bis zu rund 125.000 verlangt. Der günstigste Bieter soll jetzt den Zuschlag erhalten und der TA beschließen, die Grünflächenpflege im Jahr 2025 zum Bruttoangebotspreis von rund 99.000 Euro an Erda Gartenservice zu vergeben.
Fußverkehrskonzept soll beschlossen werden
Außerdem soll der TA dem Gemeinderat empfehlen, das inzwischen vorliegende Fußverkehrskonzept zu beschließen. Es soll dazu dienen, „Sicherheit und Attraktivität des zu Fuß Gehens in Ladenburg zu erhöhen“.
Im November 2023 war das Karlsruher Büro Planersocietät nach mehreren öffentlichen „Fußverkehrschecks“ damit beauftragt worden, eine ausführliche Bestands- und Mängelanalyse vorzunehmen. Darauf aufbauend haben die Fachplaner ein Maßnahmen- und Umsetzungskonzept entwickelt sowie Ziele für den Fußverkehr hergeleitet. In einer Maßnahmentabelle werden – unterteilt nach Haupt- und Nebenrouten – Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorgeschlagen. Es sollen vorrangig zunächst jene Maßnahmen umgesetzt werden, die auf Schulwegen beziehungsweise Hauptrouten liegen und denen eine hohe Priorisierung zugesprochen wurde.
Abbruch eines Gebäudes am Kandelbachweg
Unter den Bausachen findet sich der Antrag auf Abbruch eines Bestandsgebäudes am Kandelbachweg. Der Bauherr beabsichtigt laut Informationsvorlage, an derselben Stelle anschließend ein Einfamilienhaus und ein Mehrfamilienhaus zu errichten. Dazu soll der TA Befreiungen von Vorgaben des Bebauungsplans aussprechen. So ist dem Antrag auf Überschreitung von der zulässigen Geschossflächenzahl um 14,4 Prozent auf insgesamt rund 82 Prozent ebenso zuzustimmen wie einer Ausführung von drei statt maximal zwei Vollgeschossen. Die Verwaltung hegt keine Bedenken, da in unmittelbarer Nachbarschaft bereits gleichgelagerte Befreiungen erteilt wurden.
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