"Das ist wirklich klasse hier", schwärmt Ede Janson vom Ladenburger Marktplatz. Dort ging am vergangenen Samstag bei schwüler Hitze der Auftakt zur dritten Auflage von "MorgenJazz", der Livemusikreihe dieser Zeitung, über die Bühne.
So begeistert der Wormser Gitarrist von der Örtlichkeit ist, so beseelt und gekonnt bedient er auch seine verschiedenen Sechssaitigen. Mal erinnert er dabei mit Jimi-Hendrix-Anleihen und Fusion-Elementen stark an den US-amerikanischen Saitenhexer Joe Satriani. Dann klingt er eher wie der Gitarrenguru Carlos Santana und bisweilen auch fast wie "Mr. Slowhand" Eric Clapton zu dessen Zeiten bei den einstigen Bluesrockgiganten von Cream.
Kurzum: Was Ede Janson und seine Band "Moon Machine" drei Stunden lang bieten, das finden viele schlichtweg großartig. 2002 gastierte Janson bereits mit seinem Latin-Duo "Lightshy" in der Römerstadt. Von Jansons Stimme und der von Gastsänger Rainer Diehl abgesehen, steht diesmal der klassische Rockdreier aus Gitarre, E-Bass und Schlagzeug auf der Bühne. Man kann sagen: Mit Ede Janson tritt der "MorgenJazz" eher als "MorgenRock" auf. Und dies sorgt für geteilte Meinungen. Einige vermissen trotz mitreißender Soli von Janson, E-Bassist Gernot Kögel und Schlagzeuger Cay Rüdiger weitere Klangfarben und bekannte Standards.
"Hervorragende Musiker"
"Diese Musik ist zwar gut, aber alles andere als Jazz, findet der Ladenburger Jazzer Rudolf Klee. "Mir fehlen die Bläser: Als Hintergrundmusik ist das prima, aber für ein Jazzkonzert ist es mir zu wenig", erklärt Wolfgang Schmidt aus Ladenburg. "Das sind hervorragende Musiker und ich bin gerne hier", sagt dagegen der Edinger Helmut Eck. Der Stammgast der Jazzreihen des "Mannheimer Morgen" ist am Ende ganz begeistert: "Es groovt, es prickelt, es swingt. Diese Band war für mich eine richtige Entdeckung."
Was Eck wie vielen weiteren besonders gefällt, ist das breite Spektrum an Stilen, die Janson in Eigenkompositionen versiert zu einem dichten Klangteppich verwebt: "Jazz ist dabei ein dicker roter Faden, aber ich höre auch viel Rock, Funk, Soul, Blues, Brasil und Folk. Man nennt das Fusion", erklärt Eck. "Die finde ich richtig gut: Die haben Bums", sagt die Edinger Sängerin Tamara Pusch. Aus der Frankfurter Gegend ist Musiklehrer Yorck Ruffmann zu Besuch in seiner früheren Heimatstadt. Der 35-jährige Schlagzeuger zeigt sich angetan von der "Moon Machine", die so heißt, weil die Formation sonst überwiegend abends auftritt: "Das ist schöne Musik und alles sehr gut gespielt."
Zunehmende Schwüle
"Uns gefällt's. Wenn man zum Jazz geht, lässt man sich auch auf Neues ein", findet das Ilvesheimer Ehepaar Dreßler. Um die Mittagszeit sitzen bis zu 250 "MorgenJazz"-Gäste unter den Sonnenschirmen vor der Bühne. Daneben hören viele von umliegenden Straßencafés aus zu. Mit zunehmender Schwüle lichten sich die Reihen deutlich. Und kurz nach dem Schlussakkord beginnt es dann zu regnen.
"Alles prima", freut sich Ede Janson über sein gelungenes Konzert, bei dem "MM"-Redakteur Dr. Klaus Backes und Dagmar Wolf vom "MorgenForum" Lesern Rede und Antwort standen.
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