Restaurants

Das tut sich in der Ladenburger Gastro-Landschaft

Es gibt Neuigkeiten aus der Ladenburger Gastronomie. Bei zwei Wirtshäusern gibt es neue Pächter, das traditionsreiche "Krone"-Hotel wechselt den Besitzer. Und buchstäblich ausgezeichnet speisen kann man in der Altstadt auch

Von 
Peter Jaschke
Lesedauer: 
Die Backmulde im historischen Fachwerkhaus ist erneut ausgezeichnet worden. © Peter Jaschke

Ladenburg. Es bewegt sich einiges in der Ladenburger Gastronomie. Bei zwei Wirtshäusern gibt es Pächterwechsel. Eines davon, nämlich das Vereinslokal der LSV in der Jahnstraße 4, eröffnet frisch renoviert Ende September neu. Das andere – der Schwan – bleibt vorerst weiter geschlossen. Das traditionsreiche Krone-Hotel in der Altstadt wechselt bald sogar den Besitzer. Und die Backmulde in der Hauptstraße hat sich erneut eine Auszeichnung verdient.

Rosemarie’s Restaurant

Unter diesem Namen eröffnen Christian und Matthias Wieczorek am Samstag, 24. September, um 16 Uhr die gastronomische LSV-Heimat mit runderneuerter Inneneinrichtung wieder. „Es wurde einiges modernisiert“, sagt Christian Wieczorek als Koch. Das mit seinem Partner fünf Jahre lang in Waibstadt (Kraichgau) betriebene Restaurant Luisenhöhe gibt er „nicht auf, weil wir dazu gezwungen wären, sondern weil wir in die Heimatregion zurück wollen“. In Ladenburg hat er 1998 Abitur gemacht. Dort und in Ilvesheim wohnt die Familie.

Mehr zum Thema

Pandemie

Baden-Württemberg nimmt Corona-Herbstregeln verhalten positiv auf

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Mit annähernd 30-jähriger Erfahrung in der Gastronomie sieht sich der studierte Ernährungsberater gewappnet. Auch eine spezielle „Sportlerkarte“ steht bereits. Friteusen lehnt er wegen der Geruchsentwicklung ab. Wieczorek setzt stattdessen auf Heißluftgeräte, um Kartoffelecken (Patatas bravas) und Mandelkroketten zuzubereiten. Neben Schnitzeln, Steaks, Rindsrouladen, aber auch Flammrollen, Pizza und Brizza, gibt’s dann passend zum Herbst Wildgerichte. „Gutbürgerlich Plus“ nennt der Küchenchef das Konzept mit frischen Zutaten möglichst aus der Region. Reservierungen sind ab sofort möglich (Telefon 0178/49 91 826). Was Vereine und Gesellschaften brennend interessiert, beantwortet Wieczorek so: Das große Nebenzimmer wird bewirtet, das kleine vorerst noch nicht wieder. Catering-Anfragen für den Hubald-Schmitt-Saal unterm Dach können mitbedient werden (Internet: https://rosemaries-restaurant.de).

Goldene Krone

Bereits im August 2020 haben die bisherigen Besitzer des Hotels Goldene Krone auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, das Haus in wenigen Jahren verkaufen zu wollen. Damals hatte das Ehepaar Gaby und Claus A. Hardung beschlossen, „altersbedingt kürzer zu treten“. Am 30. September geben sie das Haus nun ab. Und zwar an Vincenzo Armenio, der seit einem Jahr im Mannheimer Quadrat P 6 das italienische Restaurant Enò mit einer Vinothek betreibt. Dort bietet der 35-Jährige auch Weine und Feinkost „an einem Ort mit einer Geschichte, die es wert ist, mit anderen geteilt zu werden“.

Das Gleiche soll es nach dem Umbau zum Boutique-Hotel, also einer kleinen, stil- und niveauvollen Herberge, ab Frühjahr 2023 in Ladenburg als zweitem Enò-Standort geben. Das markante Gebäude mit Terrasse an der Kreuzung von Brauergasse, Haupt- und Kirchenstraße zählt als eine der historischen Schildherbergen zu den ältesten Gasthäusern der Stadt. Die geschichtsträchtige Krone hatten die Hardungs 2007 erworben und renoviert. Es war ihr „großer Wunsch“, dass das Haus ein Hotel bleibt. Schließlich hatte das Paar eine Geldsumme im „unteren Millionenbereich“ in das Objekt investiert.

Gasthaus zum Schwan

Das 2014 mit einem Heidelberger als neuem Pächter so vielversprechend aufgeschlagene jüngste Kapitel des Traditionslokals am Marktplatz geht traurig zu Ende. Der Gastronom kann krankheitsbedingt die Aufgaben nicht mehr bewältigen, wie Artur Riedel (Ladenburg) als Eigentümer des Schwans auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. Deshalb werde der Pachtvertrag zum Jahresende aufgelöst. Riedel ist jedoch zuversichtlich, für 2023 wieder jemanden zu finden – womöglich sogar aus der Familie. „Es ist im Gespräch, dass mein Sohn Peter übernimmt“, sagt er. Das Haus in der Hauptstraße 45 stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Backmulde

Seit mehreren Jahren schon ist das ab 2004 von Rainer Döringer geführte Restaurant im historischen Fachwerkhaus eine im wahrsten Wortsinn ausgezeichnete Adresse mit 15 von 20 Punkten im Gault-Millau für seine regional-mediterrane Küche. Mit inzwischen zwei roten Kochhauben bescheinigt die jüngste Ausgabe jenes Restaurantführers dem Küchenteam nicht nur weiterhin einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativitat und Qualitat“, sondern obendrein, „herausragend in seiner Kategorie“ zu sein. Das Haus zählt damit laut Döringer zu den besten 200 in Deutschland.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen