„Pura Beleza! Beleza pura!“ - „Reine Schönheit!“ oder „Wunderschön!“ Mit diesem Lied brachte die „Nativa Brasiliera Band“ um die brillante Schlagzeugerin Cristiane „Chris“ Gavazzoni das Fazit des Konzerts selbst auf den Punkt. Und das Publikum stimmte voll zu. Ob Maracatú, Cachaça (brasilianischer Zuckerrohrschnaps), ob Bossanova oder Frevo, Samba oder Forró. Fast zwei Stunden lang unterhielten die sechs Musiker die 120 Besucher im Glashaus im Reinhold-Schulz-Waldpark mit einem Feuerwerk verschiedener brasilianischer Musikstile und bester Laune.
„Tut gar nicht weh!“ betonte Frontmann Fausto Israel immer wieder seine Einladungen an das Publikum, aufzustehen, zu tanzen oder zu klatschen. Und er hatte die Menge im Griff. Mit seinem Lachen allein gewann er schon viele Sympathien. Wenn er sich dann auch noch im Rhythmus der Musik bewegte, fiel das Ruhigsitzen schon schwer. Doch den musikalischen Höhepunkt lieferte – und das soll die großen Leistungen beispielsweise von Sanatsu Itaya mit ihrer Querflöte keinesfalls schmälern– Chris Gavazzoni.
Die Schlagzeugerin lebte die Musik, den Rhythmus. Es war neben dem Hörgenuss auch ein Augenschmaus, ihr beim ausdruckstarken Wirbeln zuzusehen. „Choro“ bedeutet im Portugiesischen „weinen“. Keinesfalls zu Tränen gerührt waren die Gäste des Glashauses bei der Weltpremiere des „Bossa Nova Chores“. Bei seiner Premiere als Chor, der Teil des Deutsch-Brasilianischen Vereins Rhein-Neckar „Entre Águas“ ist, lieferten die sieben Sängerinnen eine fröhliche Darbietung. Das Publikum dankte von Herzen.
Brasilien bekannter machen
Der erst vor wenigen Monaten gegründete Verein stellte sich im Rahmen des Festivals vor und versorgte die Gäste mit brasilianischen Spezialitäten. Süßes und Herzhaftes, auch Veganes galt es zu verköstigen. Das Angebot wurde gerne angenommen. Der Verein möchte Brasilien hier bekannter machen, sein tolerantes Gesicht zeigen und mit MPB (Música Popular Brasileira“ – mit brasilianischer Popmusik) für die uns oft noch fremde Kultur werben.
Die Initiative im Waldpark hatte das Fest(ival) wieder hervorragend vorbereitet und mit der Band erneut ein ganz großes Los gezogen. Die Musiker, die sich von der Musikhochschule kennen und seit etwa zehn Jahren zusammen spielen, luden zu einer vielsprachigen portugisisch-deutsch-hessischen Show ein, bei der sich die Gäste zuhause fühlen sollten. Das hat wieder hervorragend geklappt. „Pur a Beleza! Beleza pura!“ Obrigado!
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