Ladenburg. Als Obfrau des evangelischen Posaunenchors Ladenburg ist Annette Krieck seit 22 Jahren im Amt. In der jüngsten Hauptversammlung wurde sie wiedergewählt. Wie kam die Fachlehrerin für Geistigbehinderte an der Martinschule zu ihrem Lieblingsinstrument? Als sie mit elf Jahren im Posaunenchor anfing, entschied sie sich zunächst für das Tenorhorn mit seinem warmen und weichen Klang. Doch seit etlichen Jahren spielt sie auf einem eigenen, versilberten Bariton.
„Ich bin damals mit dem Zug zur Anspielprobe nach Freiburg gefahren und habe mich gleich in dieses schöne Instrument verguckt“, erinnert sie sich. Mit diesem Horn übernimmt sie bei Gottesdiensten, anderen kirchlichen Anlässen und Konzerten die Tenorstimme. Privat hört Annette Krieck, die am Carl-Benz-Gymnasium 1984 Abitur gemacht hatte, gerne die Profiblechbläser von German Brass oder Canadian Brass. „Ansonsten spricht mich Musik von George Gershwin an, aber ich mag auch Elton John oder Abba und generell Popmusik“, erzählt die gelernte Erzieherin auf Anfrage dieser Redaktion.
Wahlen
- Obfrau: Annette Krieck.
- Stellvertretende Obfrau: Annette Schork.
- Kassenwart: Peter Kailich (als Nachfolger von Helmut Walz).
- Beisitzende: Helmut Walz (neu), Fritz Lackner und Tobias Hahn.
- Kassenprüfer: Michael Blessing und Onno Diddens (beide sind keine Vorstandsmitglieder).
Bemerkenswert an ihrer Biografie: Nach 26 Jahren als Leiterin eines evangelischen Kindergartens in Weinheim und im städtischen Kinderhaus Altenbach suchte sie beruflich eine neue Herausforderung und machte die Ausbildung am Pädagogischen Seminar in Karlsruhe, bevor sie vor acht Jahren an die Martinschule Ladenburg kam. Weil ihr Posaunenchor dort im „Wellengarten“ während Corona Übungsstunden abhalten durfte, ist es ihr aus Dankbarkeit eine besondere Freude, dass das Ensemble nach der langen Durststrecke auch wieder bei Schulgottesdiensten auftreten kann.
Religionslehrerin und Schulseelsorgerin
„Der Posaunenchor ist mir ziemlich wichtig“, sagt die Obfrau. Dort seien ihr ganzes bisheriges Leben über Freundschaften entstanden. Natürlich gefällt ihr aber auch die gespielte Musik, besonders die flotten modernen Stücke. „Musik kann so viel an Gefühlen transportieren“, weiß die Hornistin. Und nur allzu gerne stimme ihre Gruppe „Töne der Hoffnung“ an, so das Motto der Posaunenarbeit der badischen Landeskirche. Ihre Kindheit als Pfarrerstochter war nicht immer einfach: „Meine drei Brüder und ich spürten einen gewissen Druck, eine Erwartungshaltung, auch seitens der Gesellschaft, die uns beobachtete, aber ich denke und hoffe, dass es Pfarrerskinder in der heutigen Zeit leichter haben“, antwortet Annette Krieck auf diese Frage.
Inzwischen bringt sie sich selbst aktiv in die Kirchenarbeit ein, ist Religionslehrerin und Schulseelsorgerin: Wie beim Posaunenchor ist sie auch im Kindergottesdienst seit mehr als 40 Jahren aktiv. Mit dem bisherigen Diakon Thomas Pilz hatte sie das Konzept der „Kirchenmaus“ entwickelt. „Kirche ist für mich ein Stück Heimat, und Religionspädagogik macht mir viel Spaß“, sagt Annette Krieck. Zum Abschalten von Arbeit und ehrenamtlichen Aufgaben genießt sie ihr großes Hobby: Seit Kindergartentagen hält sie Landschildkröten, weil ihr „imponiert, dass sie langlebig und zäh, aber auch zutraulich sind“.
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