Ilvesheim - Gestern Verabschiedung von Rektorin Elisabeth Meichsner an der Friedrich-Ebert-Schule / Als Nachfolgerin steht Anne Hochreuter fest

Zum Abschluss gab's den Bildungsbambi

Von 
Elisabeth Fuhry
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Gestern wurde Rektorin Elisabeth Meichsner (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet. Sie ist umrahmt von ihrer Nachfolgerin und Konrektorin Anne Hochreuter sowie Daniel Hager-Mann, Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts Mannheim.

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"Vier Jahreszeiten sollen dich begleiten", singen die Kinder der Musical-AG der Friedrich-Ebert-Schule gestern und läuten so die Feier anlässlich des Abschiedes der Rektorin Elisabeth Meichsner ein. Die Pädagogin geht nach einer Amtszeit von zehn Jahren als Rektorin und insgesamt 39 Jahren an der Grund- und früher auch Hauptschule. Für ihren weiteren Lebensweg schenken ihr die Kinder und der Elternbeirat ein Fahrrad. Es soll sie in Zukunft bei vielen Ausflügen und im alltäglichen Leben voranbringen.

Mit der guten Freundin Elisabeth freut sich auch ihre bisherige Konrektorin und Nachfolgerin Anne Hochreuter auf den neuen Lebensabschnitt. Dass so viele in die Mehrzweckhalle gekommen sind, sei ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit Meichsners an der Schule, und das freue sie.

"Sie können hier alt werden"

Wie ihr fällt auch Schulamtsdirektor Hager-Mann die Verabschiedung schwer. "Du warst und bist ein Stück Ilvesheim", stellt Hager-Mann fest. Schon als Meichsner 1973 als Lehrerin an die Schule gekommen sei, habe der damalige Rektor zu ihr gesagt "Sie können hier alt werden". Und das ist sie auch. Die Kooperation sei immer von Aufgeschlossenheit und Verständnis geprägt gewesen. "Ich habe immer ihre Art, Schule zu leiten bewundert", sagt Hager-Mann. Besonders habe sie ihr wunderbarer Pragmatismus ausgezeichnet, sie sei eine Frau der Taten und habe es geschafft jedem das Gefühl von Zuhause zu geben. Ihr Verhalten im Umgang mit Menschen werde den Menschen in der Friedrich-Ebert-Schule immer ein Maßstab sein.

Auch Bürgermeister Metz kann die Zusammenarbeit mit Elisabeth Meichsner nur loben. Besonders hebt er die Projekte Inklusion, "Bildungshaus" und die Aufgabe des Hauptschulstandortes Ilvesheim hervor, die man erfolgreich gemeinsam gemeistert hat. Metz freut sich besonders, dass nun auch feststeht, dass Anne Hochreuter die Nachfolge Meichsners antritt.

Als musikalische Unterbrechung treten nach den Worten des Bürgermeisters die Kinder des Kindergartens "Rappelkiste" auf. Nach einem "Lied über mich" bringen sie das Publikum mit ihrem "Alle meine Entchen" auf die Melodie des Queen-Klassikers "We will rock you" wieder in Schwung.

"Was sie ist und was sie war, das wird uns erst beim Abschied klar", verabschiedet sich die Elternbeiratsvorsitzende Bühler. Die Zusammenarbeit mit den Eltern sei vor allem durch Offenheit und kurze Wege geprägt gewesen. Die Rektorin sei immer mit Herzblut dabei gewesen. Auch der Vorsitzende des örtlichen Personalrates Klüber und der stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises Wolf loben ausgiebig die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Wieder eine kleine Showeinlage erleben die Anwesenden unerwarteterweise von Pfarrerin Eva Weisser. Sie macht den Udo Lindenberg und singt "Hinterm Horizont immer weiter". Sie betont vor allem, dass sie die Schule immer als sehr menschlich empfunden hat, als Schule mit Wärme und beschreibt Meichsner als "Pädagogin mit Herz". Mit Herz hat das Lehrerkollegium bestimmt auch den Abschluss der Feier vorbereitet. "Willkommen bei der Tagesschau" beginnt die kleine Show. Vieles aus der Laufbahn Meichsners wird musikalisch und spielerisch aufgegriffen. So singen die Comedian Harmonists "Elisabeth, die Zeit ist da" und die Bühne verwandelt sich in ein Schwimmbad. Außerdem wird ein Film mit Bildern einer Dresdenreise des Kollegiums gezeigt.

Highlight ist die Verleihung des "ersten Bildungsbambis 2012", bei dem sich Meichsner gegen Angela Merkel und Anette Schwan durchsetzten konnte. Die den Tränen nahe Elisabeth Meichser ergreift am Ende auch selbst das Wort. "Ich kann, weil ich will, was ich muss." Dieses Zitat von Immanuel Kant, das über ihrem Schreibtisch hing, soll sie auch jetzt leiten. Denn sie muss sich verabschieden. Ganz bescheiden bedankt sie sich vor allem bei ihrem Team. "Die beste Führung kann nicht funktionieren ohne eine solche Mannschaft um sich zu haben". Besonders hat ihr in ihrer Schulzeit gefallen, so viele Lebenswege von Schülern begleiten und so viele Veränderungen miterleben zu dürfen.

Freie Autorin

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