Ilvesheim

Was das Deutsche Rote Kreuz mit der ehemaligen "Rose" in Ilvesheim vorhat

Seit Dezember 2021 ist das Ilvesheimer Lokal "Zur Rose" geschlossen. Die Folgenutzung des Gebäudes ist schon geklärt. Nun liegen konkrete Umbaupläne auf dem Tisch.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Das Foto der „Rose“ stammt vom Dezember 2021 – kurz nach der Schließung. © tge

Der Umbau des ehemaligen Gasthauses „Zur Rose“ in ein Familienzentrum wird immer konkreter. Nun hat der Technische Ausschuss des Ilvesheimer Gemeinderats einem entsprechenden Bauantrag zugestimmt. Wie bereits berichtet, hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK, Kreisverband Mannheim) das Gebäude in der Schlossstraße gekauft, um dort ein Familienzentrum einzurichten. Der Rückhalt für das Vorhaben ist groß, die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gaben einstimmig grünes Licht.

Doch was wird genau umgebaut? Ein zentraler Punkt des Antrags war die Neu-Errichtung eines Treppenhauses samt Aufzug. Das bisherige Treppenhaus bestand aus Holz und war den neuen Anforderungen an das Gebäude nicht gewachsen. Die an das Treppenhaus angrenzenden Nebenräume sollen ertüchtigt und zu Verwaltungsräumen umgebaut werden.

Wichtig: Diese Veränderungen spielen sich im rückwärtigen Bereich des Hauses ab. Das Erscheinungsbild zur Straße hin bleibt erhalten. „In dieser exponierten Lage ist das sehr wichtig, denn das Gebäude ist ohne Zweifel ortsbildprägend“, erklärte Bürgermeister Andreas Metz. Auch das markante Gaststättenschild könnte erhalten bleiben. Dafür spricht unter anderem, dass der Architekt in seinen Zeichnungen das schön verzierte Gaststättenschild stets mit berücksichtigt hat.

Reges Interesse an Konzept

Das Gebäude soll durch die An- und Neubauten nicht klobiger als vorher werden. „Das Ergebnis wird in seinem Volumen nicht über das hinaus gehen, was vorher da war“, erklärte Bauamtsleiter Pascal Tholé auf Anfrage des Grünen-Gemeinderats Jens Kühnle.

Georg Sommer (CDU) fragte nach, ob der Eigentümer Stellplätze nachweisen müsse. „Die Prüfung dieser Frage liegt beim Baurechtsamt“, verwies Tholé auf die Behörde des Rhein-Neckar-Kreises. Es sei aber gut möglich, dass wegen der neuen Nutzung weniger Stellplätze nachzuweisen seien als bisher. Der Grund: Das Gasthaus „Zur Rose“ war nicht nur ein Lokal, sondern auch eine Pension. Für solche sind in den meisten Fällen mehr Parkplätze nötig als für ein Familienzentrum. Wann dieses seinen Betrieb aufnehmen wird, ist aktuell noch nicht abzusehen. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung ist das Gebäude aktuell entkernt, die Umbauarbeiten stehen erst noch an.

Das Interesse an dem Projekt ist aber jetzt schon groß – auch im Gemeinderat. Deshalb soll die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands, Christiane Springer, demnächst in den Gemeinderat eingeladen werden, um dort das Konzept für die Einrichtung vorzustellen. „In meinen Augen wäre es sinnvoll, erst das Konzept zu kennen und danach einen Termin für die Vor-Ort-Begehung anzusetzen“, sagte Bauamtsleiter Pascal Tholé.

Verwaltung „half nach“

Wie Bürgermeister Metz betonte, wird ein Familienzentrum im Rhein-Neckar-Kreis dringend benötigt. Deshalb hatte die Gemeinde den Kontakt zum DRK vermittelt, als klar wurde, dass die Eigentümer des Lokals „Zur Rose“ aufhören würden. Mitte Dezember 2021 war das Lokal zum letzten Mal geöffnet (wir berichteten). Um sicherzustellen, dass das Gebäude später auch wirklich ein Familienzentrum werden kann, erließ Ilvesheim eine sogenannte Vorkaufssatzung. Damit sicherte sie sich formell das Erst-Zugriffsrecht, aber vor allem die Entscheidungshoheit darüber, was aus dem Haus in exponierter Lage wird.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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