Kommunalpolitik

Tschitschke und Haug halten sich Kandidatur in Ilvesheim offen

Amtsinhaber Andreas Metz und SPD-Herausforderer Thorsten Walther haben die Nase bei der Bürgermeisterwahl vorn. Die Dritt- und Viertplatzierten haben sich noch nicht festgelegt, ob sie aufgeben

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Bürgermeister Andreas Metz (r.) und sein SPD-Herausforderer Thorsten Walther gratulieren sich zum Abschneiden im ersten Wahlgang, entschieden wird die Wahl erst in zwei Wochen. © Marcus Schwetasch

Ilvesheim hat gewählt - aber noch nicht entschieden. In der ersten Runde der Bürgermeisterwahl am Sonntag erhielt keiner der vier Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit. Jetzt müssen die Bürgerinnen und Bürger in zwei Wochen endgültig darüber bestimmen, ob Andreas Metz als Bürgermeister weitere acht Jahre amtieren darf oder einer seiner Herausforderer an seine Stelle tritt.

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Um 18.52 Uhr flimmerte das Endergebnis über die Leinwand in der Friedrich-Ebert-Schule. Hatte es im ersten Wahlbezirk noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben, so lag Amtsinhaber Andreas Metz am Ende dann doch acht Prozentpunkte vor Thorsten Walther von der SPD. 321 Stimmen mehr holte Metz, der auf 37,2 Prozent kam. Walther blieb mit 28,9 Prozent knapp unter der Marke von 30. Nur wenig unter 20 Prozent blieb Günter Tschitschke (Freie Wähler), der 731 Stimmen erhielt. Vierter wurde Michael Haug von den Grünen, der 14,8 Prozent holte.

Metz dankbar

„Ich bin dankbar, als Erster durchs Ziel gegangen zu sein und mit einem deutlichen Vorsprung“, sagte Andreas Metz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses im Gespräch mit dem „MM“ und betonte. „Es war klar, dass es schwer werden würde bei vier ambitionierten Kandidaten, die einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht haben.“

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Amtsinhaber Andreas Metz

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Walther hochzufrieden

„Das ist ein superstarkes Ergebnis“, freute sich Thorsten Walther (SPD) über sein Abschneiden. Bereits die Rückmeldungen der vergangenen Wochen seien sehr gut gewesen, aber mit so einem starken Ergebnis habe er nicht gerechnet: „Jetzt gilt es, die Kräfte für den zweiten Wahlgang zu bündeln. Die Wechselstimmung ist klar erkennbar.“

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Herausforderer Thorsten Walter

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Tschitschke und Hauk enttäuscht

„Das Ergebnis ist für mich absolut enttäuschend“, räumte Günter Tschitschke von den Freien Wählern ein: „Ich habe definitiv mit mehr gerechnet. Das ist leider Gottes nicht so eingetreten, wie ich es mir erwünscht hätte.“ Auch Michael Haug (Grüne) ließ seine Enttäuschung erkennen: „Ich habe nicht das Ergebnis erreicht, das ich mir für den ersten Wahlgang erhofft hätte.“ Keiner der Bewerber habe eine absolute Mehrheit erreicht. Das zeige, dass Ilvesheim eine Veränderung wolle.

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Michael Haug

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Zweite Runde am 21. Mai

Bürgermeister-Stellvertreter Ralf Kohl (CDU) gab das vorläufige Endergebnis bekannt und forderte dazu auf, in zwei Wochen erneut wählen zu gehen. „Ich kann Ihnen versprechen, dass ich Ihnen an diesem Abend dann den neuen Bürgermeister von Ilvesheim vorstellen werde.“ Die Wahlbeteiligung habe mit 54,3 Prozent deutlich über der vor acht Jahren gelegen, als nur 38 Prozent zur Wahl gingen: „Das ist eine deutliche Verbesserung.“

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Günter Tschitschke

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Bleiben Tschitschke und Haug?

In zwei Wochen wird also erneut gewählt. Alle vier Bewerber können noch einmal antreten, theoretisch sogar neue Kandidaten. Das gilt allerdings in Ilvesheim als unwahrscheinlich. Dass die beiden Erstplatzierten Metz und Walther weitermachen, steht außer Frage. Tschitschke und Haug wollten sich am Wahlabend noch nicht festlegen, ob sie erneut antreten. „Ich möchte eine Nacht drüber schlafen“, sagte Tschitschke zur Begründung. Haug kündigte an, er werde sich „ein wenig Zeit nehmen und in den nächsten Stunden und Tagen überlegen, was der richtige Schluss daraus ist“.

Wer am Ende im Rennen bleibt, das stellt der Gemeindewahlausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 10. Mai, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses (2. OG) fest. Das Gremium tagt, wenn die Frist für Bewerbungen ausgelaufen ist, und zwar unter Vorsitz von Eugen Rödel. Der Ausschuss prüft dabei auch die Zulässigkeit der eingegangenen Bewerbungen.

Großes Interesse

Die Wahl in Ilvesheim stieß auch bei den Kollegen von Metz aus den umliegenden Gemeinden auf großes Interesse. So waren unter anderem OB Manuel Just (Weinheim) und die Bürgermeister Florian König (Edingen-Neckarhausen), Achim Weitz (Heddesheim), Ralf Gänshirt (Hirschberg) und Christoph Oeldorf (Schriesheim) zu Gast, ebenso der Heddesheimer Altbürgermeister Michael Kessler. Auch die Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer (Grüne) und Sebastian Cuny (SPD) verfolgten den Ausgang der Wahl mit Interesse.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Thema : Bürgermeisterwahl Ilvesheim 2023

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