Ilvesheim

Spaßolympiade an der Ilvesheimer Schloss-Schule

Mit großer Begeisterung waren 160 Erst- bis Drittklässler der Ilvesheimer Schlossschule bei der Sache, als es auf dem Marktplatz der Lernstätte in die Spaßolympiade ging. Für alle gab es ein passendes Spiel-Angebot

Von 
Klaus Neumann
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Auch „Büchsenschíeßen“ war im Angebot: Hier versucht sich Maja mit Unterstützung am fröhlich-nassen Wettbewerb. © Klaus Neumann

Zu den lauten Klängen der Erfolgsband Scooter liefen 160 Schülerinnen und Schüler der Ilvesheimer Schloss-Schule mit Fahnen auf dem Marktplatz der Lernstätte ein. Die Technopopmusik der Gruppe animierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sporttags schon zu den ersten Bewegungen im Takt. „Unglaublich“, zeigte sich Direktorin Stephanie Liebers angetan von der bewegenden Eröffnung. „Seit vier Jahren dürfen wir wieder einmal ein Schulsportfest feiern“, blickte die Schulchefin auf Absagen wegen Corona hin. Umso mehr legte sich jetzt die Schule mitsamt den Fachkräften ins Zeug, um die Veranstaltung für alle Kinder und Jugendlichen denkwürdig zu gestalten. Dazu zählte auch das feierliche Anzünden eines olympischen Feuers. Als das Holz in der Feuerschale brannte, waren die Spiele eröffnet.

Schon legten 100 Schüler der Klassen 1 bis 3 bei der Spaßolympiade auf dem weitläufigen Gelände los. „Wasser marsch!“, ließen sich die Kinder nicht zwei Mal sagen. Nach dem gezielten Griff zum Wasserschlauch purzelten die Dosen. Insgesamt neun Mitmachstationen forderten die Schloss-Schüler heraus. „Es sind niederwellige Angebote, die auch motorisch eingeschränkte Kinder bewältigen können“, erläuterte Direktorin Liebers die Grundidee an den Stationen. „Jeder hat hier ein Angebot, das seinen Möglichkeiten entspricht“, so die Chefin weiter. Die Mehrfachbehinderten hatten sichtlich Freude. So wie beim „Pass mit Spaß“, wo die blinden Kinder Bälle auf ein Tor schossen und Treffer bejubelten. Beim Ringen konnte man dem „großen Kampf der Giganten“ zusehen. Wortgewaltig motivierte Pädagoge Nicolas Moriniere die jungen Teilnehmer. Luha eroberte sich den Ball und nahm die Glückwünsche entgegen.

Immer in der Nähe der Behinderten waren auch Jugendliche des Kurpfalz-Gymnasiums Schriesheim. Diese inklusive Zusammenarbeit währt schon Jahre – diesmal war die Klasse 10 b mit von der Partie. Verena Diehl machte ihr Einsatz „großen Spaß“. Die Gymnasiastin hat in der Schloss-Schule auch schon ein Praktikum absolviert. Nach vielen Anstrengungen lockte die Entspannungsoase zur Erholung, ehe die Tour durch die Stationen weiterging.

Ortswechsel: Schüler und Schülerinnen der Grund-, Haupt-, Real -und Förderschule maßen sich im Ilvesheimer Neckarstadion im Dreikampf. „Komm Fila, wirf in meine Richtung, ganz fest“. Die blinde Schülerin erhielt vom Lehrer beim Kugelstoßen Anweisungen. Die Kugel flog nach vorne. Zwei weitere Versuche folgten. Fila war zufrieden, sie konnte sich jeweils steigern. Beim Weitsprung hoben die Sportler mit einem beherzten Sprung ab.

Dies verfolgte auch Harald Sochiera, ein Referent vom Badischen Behindertensportbund. Der Leichtathletik-Trainer zeigte sich von der Veranstaltung begeistert und war froh darüber, dass sich auch Gymnasiasten aus der Region einbrachten. Im Neckarstadion waren Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Gymnasiums Mannheim an den Stationen, Kugelstoßen, Werfen, Weitsprung und Sprint im Einsatz.

In verschiedenen Startklassen, je nach Grad der Beeinträchtigung, bewältigten die Schloss-Schüler die Herausforderungen für die Bundesjugendspiele. Die Mühen waren auch nicht umsonst. Bei der Siegerehrung erhielten die Teilnehmer Urkunden. Ein bewegender Sporttag fand so einen würdigen Abschluss.

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