Baustelle

So soll die Gefahrenstelle an der Neckarbrücke zwischen Ilvesheim und Seckenheim entschärft werden

Radfahrer und Fußgänger müssen wegen einer Baustelle an der Neckarbrücke noch mehr aufpassen als sonst. Nun soll die Gefahrenstelle zwischen Seckenheim und Ilvesheim entschärft werden - mit drei einfachen Maßnahmen

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Ein Zebrastreifen an der Brückenauffahrt in Ilvesheim soll nun für mehr Sicherheit sorgen. Die Baustelleneinrichtung hatte zuvor für massive Kritik im Ort gesorgt. © Marcus Schwetasch

Ilvesheim/Seckenheim. Die Verkehrsbehinderungen an der Neckarbrücke zwischen Ilvesheim und Seckenheim werden voraussichtlich noch bis Mitte Dezember andauern. Das teilte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe auf Anfrage dieser Redaktion mit. Das RP ist zuständig, da es sich bei der Straße, die über die Brücke führt, um eine Landesstraße handelt.

Schlechtes Wetter macht Probleme

Aktuell wird (von Ilvesheim aus gesehen) der linke Geh- und Radweg saniert, danach soll der rechte drankommen. „Gemäß Bauzeitenplan werden pro Gehwegseite rund zwei bis drei Wochen angesetzt. Da die zu verarbeitenden Materialien jedoch sehr witterungsabhängig sind, mussten die Arbeiten aufgrund des Dauerregens in den letzten Wochen ausgesetzt werden“, erklärte die RP-Sprecherin.

Kosten trägt das Land

Bis Mitte Dezember sollen beide Gehwege ertüchtigt sein. Die Mängel sind nach Darstellung des RP gravierend. „Diese gefährden die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs“, hatte das Regierungspräsidium in einer früheren Pressemitteilung erklärt. Der Beton müsse daher stellenweise ausgebessert werden, außerdem seien „umfangreiche Beschichtungsarbeiten“ nötig. Die Kosten für die Maßnahme betragen rund 45 000 Euro und werden vom Land getragen.

Massive Kritik an Sperrungen

Die Absperrungen rund um die Baustelle hatten in der Gemeinde für massive Kritik gesorgt. Das Problem: Fahrradfahrende oder Fußgänger bemerkten erst kurz vor der Brücke, dass der linke Fuß- und Radweg gesperrt ist. Auch auf Seckenheimer Seite ist das der Fall. Mit der Ampel am Penny-Markt gibt es dort aber eine sehr nah gelegene und sichere Querungsmöglichkeit. In Ilvesheim ist das anders. Die nächste Querungsoption befindet sich am Vetter-Kreisel, was mehrere hundert Meter Umweg bedeutet.

Deshalb versuchten viele Radfahrer und Fußgänger in Ilvesheim, erst kurz vor der Brücke die Fahrbahn zu queren, was immer wieder zu gefährlichen Situationen führte. „Die Gemeindeverwaltung war hierzu im intensiven Austausch mit dem Regierungspräsidium und hat eine provisorische Fußgängerüberquerung gefordert“, erklärt der Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther (SPD).

Überweg soll mehr Sicherheit schaffen

Seit Anfang der Woche ist nun ein provisorischer Überweg eingerichtet – und zwar in Form eines Zebrastreifens. Darüber hinaus gibt es zwischen beiden Fahrtrichtungen wegen einer auslaufenden zweiten Spur ein wenig Platz. „Diese Fläche konnte für eine provisorische Verkehrsinsel mit Baken und Warnleuchten genutzt werden. Weiter wurde (…) das Tempo auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert“, schreibt die RP-Sprecherin in einer Antwort an den „MM“.

Leser und Gemeinderäte ärgern sich

In den Tagen zuvor hatte es von mehreren Seiten Kritik gegeben. Gemeinderätin Sarah Nick-Toma (Grüne) bezeichnete die Situation rund um die Baustelle während der jüngsten Gemeinderatssitzung als „unsäglich“. Vor allem die hohe Bordsteinkante mache das Überqueren der Straße schwierig.

In mehreren Zuschriften mahnten Leserinnen und Leser des „Mannheimer Morgen“, dass es „nur eine Frage der Zeit“ sei, bis es zu Unfällen komme. Einer schrieb er habe mehrere Kinder, im Grundschulalter gesehen, die versucht hätten, an der ungünstigen Stelle kurz vor der Brücke die Straße zu queren.

Positives Echo auf neue Lösung

Dass mit dem provisorischen Überweg nun vorübergehend Abhilfe geschaffen wurde, stößt auf ein positives Echo. „Ich begrüße es, dass mit dieser provisorischen Lösung ein Weg gefunden wurde, die Situation zu entschärfen“, teilte Thorsten Walther auf „MM“-Anfrage mit. Auch in den sozialen Netzwerken stieß der Überweg auf ein mehrheitlich positives Echo.

„Es war sehr entspannt und kein Autofahrer hat blöd reagiert“, erklärte eine Facebook-Nutzerin in ihrem Kommentar. Nur vereinzelt war Unmut über die Position des Zebrastreifens zu vernehmen. Die Anregung einer Nutzerin, so einen Überweg dauerhaft zu etablieren, stieß dementsprechend auf Zurückweisung. So kommentierte ein anderer Facebook-Nutzer: „Klar, dann staut es sich regelmäßig bis nach Feudenheim.“

Nachtrag: Im Technischen Ausschuss zeigten sich auch die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte erfreut. Sie mahnten allerdings eine bessere Kennzeichnung des Übergangs an (durch Schilder oder Beleuchtung). Außerdem wurde die weiterhin sehr hohe Bordsteinkante moniert.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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