Ilvesheim. Angesichts der aktuellen Lage überrascht es kaum: Die Sanierung der Ilvesheimer Mehrzweckhalle wird teurer - und sie wird länger dauern. Die Kostensteigerung geht aus der Vorlage zur nächsten Gemeinderatssitzung hervor. Rechnete man bisher mit 6,6 Millionen Euro, könnten es nach aktuellem Stand knapp sieben Millionen werden. Weitere Kostensteigerungen sind nicht auszuschließen. Etwa 1,6 Millionen Euro für die Sanierung kommen aus Fördermitteln. Die zeitliche Verzögerung der Bauarbeiten bestätigte Bürgermeister Andreas Metz im Gespräch mit dieser Redaktion. „Der anvisierte Termin Anfang 2024 wird nicht mehr seriös zu halten sein“, sagte der Rathauschef. Ein neues Datum nannte er nicht. Auch hier sei keine seriöse Aussage möglich. Am Donnerstag, 29. September, steht die Mehrzweckhalle auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Rathaus.
Anstieg von gut 300 000 Euro
Die von den Firmen abgegebenen Angebote weichen von den kalkulierten Preisen ab. In Rohbau, Heizung und Lüftung lagen die Zahlen jeweils sechsstellig höher als gedacht. Bei den Sanitäranlagen war die Abweichung sogar so groß, dass sich die Verwaltung und der Technische Ausschuss (in nichtöffentlicher Sitzung) dazu entschieden, den Auftrag noch einmal auszuschreiben.
Abgemildert wird der Preisanstieg für die Hallensanierung dadurch, dass die Elektro- und die Abbrucharbeiten weniger kosten als geplant. Je nachdem, wie man nun rechnet, liegen die Mehrkosten bei 280 000 bis 300 000 Euro. Laut Verwaltung ist bisher die Hälfte der Gewerke ausgeschrieben. „Es ist daher damit zu rechnen, dass noch weitere Mehrkosten auf uns zukommen“, erklärte Bauamtsleiter Pascal Tholé.
Um bei den Sanitäranlagen - und damit bei der gesamten Hallensanierung - nicht zu sehr in Verzug zu kommen, will die Verwaltung schnell den Abbruch der alten Anlagen ausschreiben und vergeben. Der Neubau der sanitären Einrichtungen soll davon getrennt ausgeschrieben werden - gegen Ende dieses Jahres. All das wurde laut Verwaltung bereits im Technischen Ausschuss vorberaten, das Vorgehen haben die Rätinnen und Räte einstimmig gebilligt. Endgültig entscheiden muss nun der Gemeinderat.
Erweiterung des Ilvesheimer Feuerwehrhauses
Die Mehrzweckhallen-Sanierung ist das größte unmittelbar anstehende Bauprojekt in der Inselgemeinde. Das Kombibad soll erst nach dem Ende der Hallen-Modernisierung angegangen werden. Es geht allerdings nicht nur um eine Erneuerung der Halleneinrichtung. Mit dem Umbau sollen Räume für die Kinderbetreuung geschaffen werden. Hintergrund ist, dass die Krippe aus den Containern in der Heddesheimer Straße ausziehen muss. Sie soll im an die Mehrzweckhalle angrenzenden Multifunktionsgebäude eine neue Heimat finden, wo bisher aber der Kindergarten Rappelkiste untergebracht ist. Dem erhöhten Raumbedarf möchte man begegnen, indem man Räume in der Mehrzweckhalle für die Kinderbetreuung herrichtet.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt in der anstehenden Sitzung ist die Erweiterung des Feuerwehrhauses. Hier soll es einen Aufzug und eine Fluchttreppe geben - von außen als Stahlkonstruktion angebaut. Die Gesamtanlage wird als Übungsturm für die Feuerwehr nutzbar sein. Auch hier bleibt man von Kostensteigerungen nicht verschont.
Beim Gewerk Rohbau (unter anderem Fundamente und Brandschutz) lagen die Angebote der Baufirmen bis zu fünf Mal so hoch wie der kalkulierte Preis. Jetzt erwägt die Verwaltung, Teile der Arbeiten in Eigenleistung vom Bauhof erledigen zu lassen. Auch beim Stahlbau und beim Aufzug zeichnen sich Mehrkosten in Höhe von zusammen 48 000 Euro ab. Der Technische Ausschuss hat das Vorgehen bereits in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig gebilligt. Es ist nun am Gemeinderat, endgültig zu entscheiden.
Gemeinderat, 29. September, 19 Uhr, Sitzungssaal Rathaus
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