Ilvesheim

Sanierung der Ilvesheimer Mehrzweckhalle bereitet Ärger

Die verspätete Fertigstellung der Halle bringe Vereine in finanzielle Schwierigkeiten, sagen Vereinsvertreter. Rückschau auf Kerwe und Vorschau auf Fasnacht

Von 
Sylvia Osthues
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Die Sanierung der Mehrzweckhalle in Ilvesheim dauert doch länger als gedacht: Sie wird erst Ende 2024 beendet sein. © Marcus Schwetasch

Wegen Erkrankung von Bürgermeister Thorsten Walther entfiel der Tagesordnungspunkt „Zusammenarbeit Rathaus und Vereine“ bei der gut besuchten Vereinsvertretersitzung im Clubhaus der Spielvereinigung Ilvesheim 1903 e.V., geleitet vom 2. Vorsitzenden Klaus Neumann.

Beim Rückblick auf die Kerwe 2023 erklärte der Stellvertretende Bürgermeister Günter Tschitschke: „Aus unserer Sicht war die Veranstaltung gut besucht, am Freitag und Samstag sogar extrem gut, Sonntag und Montag ein bissel weniger.“ Bis auf einen kleinen habe es keinen großen Zwischenfall gegeben.

Tschitschke freute sich, dass es auch seitens der Vereine nur positive Rückmeldungen gab. „Einziger Kritikpunkt“, so Tschitschke, „Es war etwas zu wenig Familienkerwe.“ Ein Autoscooter und ein kleines Kinderkarussell seien einfach zu wenig. „Die Kritik ist berechtigt“, bestätigte Sitzungsleiter Neumann. Sie hätten dem Schausteller auch schon zugetragen, dass das Kinderkarussell nicht so attraktiv war. Details würden bei der Kerwe-nachbetrachtung am 10. Oktober um 19 Uhr besprochen.

„Müssen mit den Fakten leben“

Zur Mehrzweckhalle erklärte Tschitschke: „Die Sanierungsarbeiten dauern bis Ende 2024, so dass die Mehrzweckhalle erst ab 2025 für die Vereine wieder zur Verfügung steht.“ Die Bauarbeiten hätten sich verzögert, weil die Gemeinde auf ihre verschiedenen Ausschreibungen keine Antwort erhalten habe oder zu teure Angebote. Auch die Materialbeschaffung sei schwierig. „Es ist nicht verständlich, dass Unternehmen für eine solche Sanierung zweieinhalb Jahre brauchen, doch wir müssen mit den Fakten leben“, meinte Tschitschke.

„Das ist für die Vereine auch eine finanzielle Sache“, gab Sitzungsleiter Neumann zu bedenken. Am meisten betroffen sei der KV Insulaner. Mangels Halle werde der Verein in der nächsten Kampagne auch keine Prinzessin und keinen Prinzen stellen.

Umso mehr freute es Elferrätin Klaudia Fleuchaus, dass die Gemeinde die Insulaner beim Fasnachtsumzug am 11. Februar 2024 unterstützt. Doch den bisherigen Preis für die Pins in Höhe von 2 Euro könnten sie nicht mehr halten, sondern würden diesen auf 2,50 Euro erhöhen. Außerdem müssten sie Standgebühren für die Verpflegungsstände erheben.

„Die Vereine sind schon mehr belastet als in der Vorzeit“, stellte Tschitschke fest. Er fragte: „Was kann man tun, damit sie überhaupt noch die Kosten aufbringen können?“ Jochen Sauer von der Feuerwehr Ilvesheim schlug daraufhin drei Euro für die Pins vor. Dem stimmten die meisten Vereinsvertreter zu.

Zum Tagungsordnungspunkt „Ausstattung von Veranstaltungen und Verleih von Equipment“ berichtete Sitzungsleiter Klaus Neumann: „Michael Sommer stellt den Verleihbetrieb zum Jahresende ein.“ Das Problem sei, dass sie stattdessen entweder Geräte anschaffen oder ausleihen müssten, was teuer sei. Der stellvertretende Bürgermeister warnte davor, große Anschaffungen zu tätigen, zumal es nicht viele große Veranstaltungen in Ilvesheim gäbe. Außerdem stelle sich dann die Frage der Aufbewahrung. Vielleicht könnten sich Vereine Geräte gegenseitig ausleihen, schlug Neumann vor.

Freie Autorin

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