Ilvesheim

Nikolaus belohnt in Ilvesheim gut beleuchtete Radfahrer

Schokoherzen für die Radler mit Licht, Ermahnung und Gutschein für jene ohne: In Ilvesheim ist Bürgermeister Thorsten Walther als Nikolaus in Aktion getreten, um für mehr Verkehrssicherheit bei Radfahrenden zu sorgen

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer: 
Bürgermeister Thorsten Walther (l.) und Mitarbeiter des Ordnungsamts lobten Radler mit Licht und klärten jene ohne Beleuchtung über Gefahren auf. © Marcus Schwetasch

Nass, kalt und regnerisch: Das Wetter war ideal für diese ungewöhnliche Aktion. Ilvesheims Bürgermeister Thorsten Walther und Mitarbeiter des Ordnungsamts haben am frühen Morgen des Nikolaustags einen kritischen Blick auf die Radfahrenden geworden. Denn vor allem bei solchen Sichtverhältnissen kann das Radeln ohne Licht lebensgefährlich sein.

Zwar waren wegen des schlechten Wetters vermutlich weniger Radler unterwegs als sonst, aber die meisten davon verhielten sich vorbildlich, wie Walther am Nachmittag in einer ersten Bilanz zusammenfasste. Auf dem Dammweg Richtung Ladenburg trafen der Bürgermeister und sein Team mit roten Mützen vor allem Berufspendler an, die teilweise bis zum Neuenheimer Feld fahren. „Die waren alle bestens ausgestattet“, berichtet Walther. Auf dem Weg Richtung Feudenheim sah es schon etwas schlechter aus. Hier wurden vereinzelt Schüler belehrt, die ohne Licht unterwegs waren. Noch häufiger kam das laut Walther am Kreisel Richtung Seckenheim vor. Da sei etwa jeder Dritte unbeleuchtet auf Achse gewesen. „Da mussten wir viele ansprechen“, erklärt der Bürgermeister. Wer sein Licht nicht eingeschaltet hatte, konnte den Schalter umlegen und weiterfahren. Wer mit Licht unterwegs war, erhielt zur Belohnung ein Schokoherz. Wer allerdings gar keine oder eine defekte Beleuchtung am Rad hatte, musste absteigen und schieben. Die Rute packte der Nikolaus nicht aus. Stattdessen gab es einen Gutschein für einen Licht-Check im Fachhandel.

Auch E-Roller betroffen

„Es geht uns darum, die Menschen zu sensibilisieren“, erläutert Walther. Das war zum Teil auch bei Fahrern von E-Rollern nötig. „Die sieht man ohne Licht gar nicht“, mahnt er. Die Aufklärung vor Ort war nur ein Teil der Kampagne. „Wir werden in den nächsten Tagen weiterhin genau hinschauen“, kündigt der Bürgermeister an. Dann gibt es allerdings weder Schokoherzen für Radler mit Licht noch Gutscheine für jene ohne. Vielmehr werde man die Verkehrssünder bei Bedarf auch sanktionieren. Das Ausstellen von Knöllchen obliege dann allerdings der Polizei, mit der die Gemeinde kooperiere. An der mittlerweile bereits neunten Nikolausaktion der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen (AGFK) in Baden-Württemberg nahmen 50 Städte und Gemeinden teil. „Sehen und gesehen werden ist beim Radfahren, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, wichtig für ein gutes Miteinander im Straßenverkehr und Teil einer konsequent verfolgten Vision-Zero-Strategie, die eine sichere Mobilität erreichen will“, heißt es von Günter Riemer, Vorstandsvorsitzender der AGFK und Erster Bürgermeister der Stadt Kirchheim unter Teck: „Die Nikolaus-Aktion bringt Menschen ins Gespräch und trägt zu einer sicheren Mobilität für alle bei. In den AGFK-Kommunen fördern wir das Radfahren und Zufußgehen das ganze Jahr über.“

Auch die Stadt Ladenburg ist an der Aktion beteiligt. Dort finden in der kommenden Woche an zwei Standorten insgesamt drei Aktionen zur Sensibilisierung der Radfahrenden statt. Edingen-Neckarhausen als recht junges Mitglieder der AGFK ist dagegen diesmal bei der Kampagne (noch) nicht dabei.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke