Ilvesheim. Jan Plewka und Marco Schmedtje - ein Duo, das garantiert für ein volles Haus sorgt. Die beiden Künstler hatten schon mehrfach die Zuhörer in Ilvesheim begeistert. Insofern war es absolut selbstverständlich, dass sie in der letzten Saison von Gunter Bratzels Format „Kultur im Dunkeln“ mit von der Partie waren. Das Besondere daran: Die Konzerte finden in völliger Dunkelheit statt, so kann man sich voll auf das Hörerlebnis konzentrieren.
Trotz allem blieb die Frage, was denn genau das Magische an der „Kultur im Dunkeln“ ist. Darauf hatten die beiden Musiker eine simple Antwort: „Konzerte in der Dunkelheit sind eine besondere Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Bei manchen Liedern finden sich Akkorde auf der Gitarre praktisch von selbst, bei anderen Songs ist es deutlich schwieriger, den richtigen Bund zu treffen. Den Konzertbesuchern gefällt das und zudem sind Freundschaften entstanden. Wir fühlen uns mit der Ilvesheimer Schlossschule verbunden.“
Saal in Ilvesheim versinkt in völliger Dunkelheit
Zunächst begrüßte aber der Initiator von Kultur im Dunkeln Gunter Bratzel die Gäste im ausverkauften Saal und bedankte sich bei allen Helfern für das Hereinführen der Besucher und den Getränkeverkauf. Die Zuschauer, die den Saal ohne Schlafmasken betreten hatten, konnten noch einen kurzen Blick auf die Künstler werfen, bevor der Saal in völliger Dunkelheit versank.
Jan Plewka und Marco Schmedtje interagierten vom ersten Augenblick an mit dem Publikum. „Ihr wisst nicht, warum ihr hier seid? Hat Gunter Bratzel euch nichts erzählt? Es geht heute Abend um eine Massenhypnose. Wir werden euch mitnehmen auf eine Zeitreise in die 80er Jahre.“ Sie begannen mit „Hare Krishna“ und forderten auch gleich zum Mitsingen auf. Obwohl sich das Publikum noch in der Aufwärmphase befand, tönte der Refrain doch durch die gesamte Räumlichkeit. „Wenn euch etwas bekannt vorkommt, singt einfach mit“, forderte Jan Plewka die Zuhörer auf.
Gelöste Stimmung bei Konzert in Ilvesheim
Die Stimmung war gelöst, es wurde geschnipst, gelacht und geklatscht und da viele Lieder aus den 80ern vertraut waren, wurde auch kräftig mitgesungen. Die beiden Musiker standen zwar noch auf der Bühne, aber der Saal hatte sich mittlerweile zu einem riesigen Chor entwickelt. „Wir spielen jetzt ein Lied, das wir im Hellen noch nie zu Ende gespielt haben. Wir können es einfach nicht. Vielleicht schaffen wir es ja in der Dunkelheit.“
Mit diesen Worten hatten sie wieder einmal die Lacher auf ihrer Seite. Es folgte „Billie Jean“ und sie sangen das Lied tatsächlich zu Ende. Zusätzlich legte Jan Plewka noch einen magischen Moonwalk auf das Parkett, den die Zuschauer mangels Lichts leider nicht sehen konnten. Mit „Tunnel aus Gold“ zeigten die beiden Musiker, wie vielschichtig ihr Repertoire ist. Marco Schmedtjes tiefe raue Stimme passte perfekt zu der traurigen Ballade.
Bunte Vielfalt bei Ilvesheimer Format „Kultur im Dunkeln“
So bunt und unkompliziert die 80er Jahre waren, so breit gefächert war auch das Programm von dem Duo. Egal, ob sie „The Power of Love“ oder Rio Reisers „Halt dich an deiner Liebe fest“ vortrugen, man konnte spüren, sie sehr sie sich mit ihren Liedern identifizierten. Sie sangen auf Deutsch und Englisch, trugen gecoverte Lieder und eigene Kompositionen vor und blieben dabei immer authentisch.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal auf einer Bühne sagen muss, aber bitte geht wählen und wählt unrechts,“ gaben sie noch ein kleines politisches Statement ab. Mit „Sound of Silence“ beendeten sie ihr Konzert. Das Publikum war begeistert und sparte dementsprechend auch nicht mit Beifall. Bei den Zugaben wurde wieder Licht in den Saal gelassen, sodass alle Gäste auch noch ein optisches Erlebnis hatten.
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