Ilvesheim

Kombibad in Ilvesheim knackt 20-Millionen-Marke

Das Kombibad in Ilvesheim wird erneut teurer. Das ist nur eine von vielen Botschaften, die die Verwaltung bei der Einbringung des Haushalts für 2023 verkündet hat. Nun stehen Diskussionen an.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
Lesedauer: 
Wenn über die Ilvesheimer Finanzen gesprochen wird, spielt immer auch das Kombibad eine Rolle. © Kplan

Steigende Energiekosten gehen auch an der Gemeinde Ilvesheim nicht spurlos vorbei. „Wir müssen im nächsten Jahr voraussichtlich 700 000 Euro mehr für Energie ausgeben als 2022“, sagte Bürgermeister Andreas Metz bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs für das kommende Jahr. 600 000 davon müssen für Strom aufgewendet werden, der Rest für Gas. Insgesamt zeigte sich Metz während der Sitzung des Gemeinderats aber optimistisch. „Wir haben nun eine gute Grundlage für die anstehenden Diskussionen“, erklärte der Rathauschef. Im Januar und Februar soll der Gemeinderat über den Etat beraten – in öffentlicher und nichtöffentlicher Sitzung. Dann könnte der Haushalt Anfang März verabschiedet werden.

Bürgermeister: „Schwarze Null“

Dabei kann sich Ilvesheim über steigende Einnahmen (Erträge) freuen. Sie liegen höher als im Jahr 2022 und übersteigen zudem die Ausgaben (Aufwendungen). Das führt zu einem geringfügig positiven Ergebnis, oder wie Bürgermeister Metz es sagt: „Das wird eine schwarze Null.“ Der Löwenanteil der Erträge kommt aus Steuereinnahmen, die Ilvesheim zugewiesen werden. Diese sind für die Inselgemeinde besonders wichtig, da sie als sogenannte finanzschwache Kommune über wenig eigene Steuerquellen (zum Beispiel Gewerbe- oder Hundesteuer) verfügt.

Bei den Investitionen hat sich die Gemeinde Ilvesheim im Jahr 2023 einiges vorgenommen. Der größte Brocken ist die Sanierung der Mehrzweckhalle, die insgesamt mehr als sieben Millionen Euro kosten könnte. 1,3 Millionen davon kommen aus Fördermitteln von Bund und Land. Im Haushalt für 2023 sind rund 3,7 Millionen Euro für die Sanierungsarbeiten eingeplant. Ilvesheim muss dafür keine Kredite aufnehmen, weil die Gemeinde noch genug Geld (über zehn Millionen Euro) auf der hohen Kante hat. Durch die Hallensanierung geht dieser Bestand an liquiden Eigenmitteln zum Jahresende 2023 deutlich zurück.

Ein Vorhaben, das auch in den anstehenden Haushaltsberatungen wieder eine wichtige Rolle spielen wird, ist das Kombibad. Das umstrittene Großvorhaben besteht aus einem Hallen- und einem Freibadteil. Für den ersten Bauabschnitt (Hallenbadteil) sind insgesamt 16 Millionen Euro veranschlagt. Der Freibad-Teil schlägt laut Kalkulationen mit knapp fünf Millionen Euro zu Buche, sodass man auf Gesamtkosten von etwas mehr als 20 Millionen Euro kommt. „Wir haben hier wieder eine Baukostensteigerung zugrundegelegt. Sie orientiert sich am Baupreisindex für entsprechende Gebäude“, erklärt Kämmerer Klaus Hering.

Wichtig: Im Haushaltsentwurf 2023 (Finanzhaushalt) findet sich das Kombibad noch nicht, sondern erst in der mittelfristigen Finanzplanung (ab 2024). Hintergrund ist, dass die Gemeinde erst die Sanierung der Mehrzweckhalle abschließen will. „Wir tun gut daran, ein Großprojekt nach dem anderen abzuarbeiten“, sagte Bürgermeister Metz in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. Darüber hinaus erhofft sich die Verwaltung im Laufe des Jahres genauere Kostenangaben zum Kombibad. Dann soll das neue Energiekonzept für eine alternative Heizung aus erneuerbaren Energien vorliegen, wodurch präzisere Kostenberechnungen möglich sind.

Turm am Feuerwehrhaus

Zusätzlich zu Mehrzweckhalle und Kombibad gibt es in Ilvesheim weitere wichtige Vorhaben. Eines davon ist der Bau eines Aufzugs am Feuerwehrhaus (inklusive Übungsturm für die Feuerwehr). Insgesamt kostet dieses Projekt 445 000 Euro, ein Großteil davon (419 000 Euro, Eigenleistung durch den Bauhof eingerechnet) ist für 2023 eingeplant. In der Neckarhalle könnte außerdem eine Wärmepumpe eingebaut werden. Das ist wichtig, weil die Wärmeversorgung von Halle und benachbartem Hallenbad bisher aus einer Quelle kam. Da die Neckarhalle noch länger bestehen wird als das Hallenbad, ist auf lange Sicht eine eigene Versorgung der Neckarhalle nötig. Die Gesamtkosten für eine klimaneutrale Heizung mittels Wärmepumpe liegen bei 700 000 Euro, der Großteil davon findet sich erst in der mittelfristigen Finanzplanung.

Ein Bauvorhaben, das sogar sehr bald beginnen wird, ist die Sanierung von Hebel- und Lessingstraße. Die Aufträge sind bereits vergeben und mit etwa 790 000 Euro deutlich günstiger als zunächst gedacht. Ein Teil der Summe ist für 2023 eingeplant, außerdem kann die Gemeinde auch Fördermittel aus einem Sanierungsprogramm erwarten.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen