Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim hat sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Mit einem Gemeinderatsbeschluss wurde auf Antrag der Grünen Ende 2021 ein entsprechender Prozess in Gang gesetzt. Mit einem Arbeitskreis wurden die Grundvoraussetzungen zur Teilnahme am European Energy Award (EEA) geschaffen. Der EEA ist ein Unterstützungsprogramm für Städte und Gemeinden, wenn es um den Klimaschutz geht. Die Teilnahme bedeutet auch, dass die Kommune Daten an die entsprechenden Fachstellen liefert.
Ilvesheimer Daten fließen in europaweite Betrachtung ein
Die Europäische Umweltagentur sammelt die Informationen zu den Umweltthemen, bereitet sie auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. 173 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg beteiligen sich an diesem Format. Über die Initiative in Ilvesheim berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung Peter Kolbe von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg-Rhein-Neckar-Kreis (KLiBA).
„Der Klimaschutz soll in der Verwaltung verankert werden“, nannte Kolbe das Ziel. Den „innovativen Prozess“ wertete der Fachmann als Herausforderung für die Kommunen. Nach der Ist-Analyse folge ein Arbeitsprogramm und ein Maßnahmenkatalog, den es abzuarbeiten gelte, so der KLiBA-Vertreter. Der Gemeinderat müsse darüber aber entscheiden. Die Überprüfung folge in einem Jahr, ließ Kolbe wissen.
Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther: „Ein gewaltiger Akt“
In den letzten Monaten hat die Verwaltung einen ausführlichen Fragebogen zum Stand realisierter Maßnahmen ausgefüllt und in das Management-Tool, ein Computergrogramm, des EEA übertragen. Das waren mehr als 200 Fragen, informierte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Das Ortsoberhaupt sprach von einem „gewaltigen Akt“. Da wurde beispielsweise die Regenwasserbewirtschaftung thematisiert. Gefragt wurde unter anderem, ob die Kommune über eine Generalentwässerungsplanung verfüge. Die Antwort ist nein.
Ein „Ja“ konnte die Kommune auf die Frage geben, ob in den letzten vier Jahren Maßnahmen zur Förderung von Niederschlagwasser-Versickerung umgesetzt wurden. Die Maßnahme musste dann auch beschrieben werden. In der Rubrik steht, dass Gehwege durch versickerungsfähiges Pflaster entsiegelt wurden. Die Ist-Analyse wurde von der KLiBA durchgeführt. Sie dient als Grundlage für die Bewertung, aus der sich Maßnahmen für ein Arbeitsprogramm entwickeln.
Was die Ilvesheimer Fraktionen zu dem Prozess sagen
Peter Riemensperger (Freie Wähler) machte sich Gedanken wegen des hohen Aufwands. Zumal die Verwaltung irgendwann ja auch Maßnahmen umsetzen muss. Peter Kolbe bescheinigte, dass der Aufwand am Anfang sehr hoch sei. Aber er wird deutlich geringer, versicherte der Fachmann. Dies bestätigte auch Sarah Nick-Toma (Grüne). Den Prozess wertete sie als „äußerst sinnvoll“.
Ralf Kohl (CDU) war froh um die Auffrischung der Thematik. Ihn interessierte das Zeitbudget, welches die Verwaltung in das Projekt investierte. Bürgermeister Walther sprach von Phasen, von ein bis zwei Wochen, die ein Mitarbeiter mit Unterstützung einer Praktikantin investierte. Die Ergebnisse, so Walther, würden demnächst vorgestellt. Rolf Sauer (SPD) sprach die Förderung an. „10.000 Euro“, antwortete hierzu Peter Kolbe. Was aber den ersten Audit in vier Jahren voraussetze. Die KLiBA werde zudem nach Stunden bezahlt, gab Kolbe auf Anfrage zur Auskunft.
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