Ilvesheim

In Ilvesheim werden neue Krippenplätze in Aussicht gestellt

Der Gemeinderat hat die Bedarfsplanung für die Kindertagesstätten beschlossen. Die Verwaltung plant gemeinsam mit dem katholischen Kindergarten St. Josef neue Plätze für Kinder, die unter drei Jahre alt sind

Von 
Rahel Adel
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Wenn die Mehrzweckhalle saniert ist, will die Gemeinde wieder die vierte Gruppe der Rappelkiste eröffnen. © Torsten Gertkemper

Ilvesheim. Der Ilvesheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung die jährliche Bedarfsplanung für die Plätze in Kindertagesstätten einstimmig beschlossen. Die Fraktionen stimmen überein, dass die Gemeinde in den Planungen vor allem im Bereich der Betreuung von Kindern über drei Jahren gut aufgestellt ist. Bis August dieses Jahres sind die Gruppen der Kindertagesstätten mit 353 Plätzen nicht komplett ausgelastet, insgesamt betreuen die Erzieher dort 342 Kinder. Davon werden 120 Plätze als Ganztagsangebot bereitgestellt, von denen bis August 2024 103 belegt sind. Außerdem gehen auch einige Kinder aus Ladenburg in der Inselgemeinde in eine Kindertagesstätte (wir berichteten).

Die Eltern registrieren sich für die Platzvergabe mittlerweile im zweiten Jahr auf dem Online-Portal Little Bird. 80 Prozent der Eltern hätten dabei einen Platz in ihrer Wunscheinrichtung erhalten, erklärt Bürgermeister Thorsten Walther, die restlichen 20 Prozent haben einen Platz in ihrem Zweitwunsch bekommen. Wenn die Mehrzweckhalle fertig saniert ist, will die Gemeinde dort im Frühjahr 2025 schrittweise wieder die vierte Gruppe des Kindergartens Rappelkiste eröffnen, so Walther.

Für Kinder unter drei Jahren ist die Situation etwas angespannter. In der Kinderkiste stehen insgesamt 20 Krippenplätze zur Verfügung, in der Krippe im Zauberlehrling gibt es ebenfalls insgesamt 20 Plätze. Diese sind jedoch nach Informationen der Stadtverwaltung bis Anfang 2025 voll belegt, zudem gibt es bereits eine Warteliste. Seit 2013 besteht der Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder in Deutschland ab dem ersten abgeschlossenen Lebensjahr. Um diese Situation zu verbessern, stellt die Gemeinde neue Krippenplätze in Aussicht.

Neue Betreuungsmöglichkeiten in St. Josef geplant

Im katholischen Kindergarten St. Josef planen die Verantwortlichen neue Betreuungsmöglichkeiten. Dort soll zum Kindergartenjahr 2025/26 eine neue Krippengruppe mit zehn Betreuungsplätzen eröffnet werden. Für die dafür nötigen Umbaumaßnahmen hat die Kommune im Haushalt 125 000 Euro bereitgestellt, denn die Gemeinde müsse die Investitionskosten dafür tragen, so Walther.

Jedoch müssten sowohl die Verwaltung als auch der Träger von St. Josef, die katholische Kirchengemeinde Maria Magdalena in Mannheim, noch einiges klären. Dabei gehe es etwa um die Öffnungszeiten, die derzeit wegen Personalmangel eingeschränkt seien. Außerdem schließen in St. Josef parallel zwei Gruppen für Kinder über drei Jahre: Zum Ende des Kindergartenjahres 2023/24 schließt die eine Gruppe mit 16 Betreuungsplätzen, zum Ende 2024/25 dann auch die zweite Gruppe mit zwölf Betreuungsplätzen.

Die Fraktionen im Gemeinderat betonen in der Diskussion die Wichtigkeit der Ganztagesbetreuung, die einerseits erhalten und andererseits weiter ausgebaut werden soll. Dabei sei das Problem des Personal- und Fachkräftemangels nicht zu unterschätzen, wie unter anderem Dominik Dieter (CDU) festhält.

Für die bestehenden Personalkräfte sei die aktuelle Situation eine sehr große Herausforderung. Bei den Krippenplätzen sieht er Nachholbedarf. Auch im neuen Baugebiet Sichelkrümme sehe er in Zukunft hohen Bedarf an weiteren Krippen- und Kitaplätzen.

Problem: Personalengpässe durch Fachkräftemangel

Dagmar Klopsch-Güntner (SPD) spricht sich dafür aus, die seit Jahren „sehr gute und vorausschauende“ Kita-Planung beizubehalten. Die Beschwerden mancher Eltern über die „Qualität“ der Betreuung liege vor allem am Personalmangel, für die die Gemeinde selbst nichts könne. Sie sieht die Bundesregierung in der Pflicht, Quereinsteigern den Eintritt in die Branche zu erleichtern. rad

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